Konzeptkünstler Hans-Peter Feldmann stirbt mit 82 Jahren

Stand: 04.06.2023, 16:54 Uhr

Der Düsseldorfer Konzeptkünstler Hans-Peter Feldmann ist tot. Wie die Kunsthalle Düsseldorf am Sonntag mitteilte, starb Feldmann bereits am vergangenen Wochenende.

Der in Hilden geborene Feldmann studierte Malerei in Linz. Sein Verhältnis zur Kunst war durchaus eigenwillig: 1980 zerstörte er einen Großteil seiner Arbeiten und machte in Düsseldorf einen Souvenir-Laden auf. Allzu lange blieb er dem Kunstbetrieb allerdings nicht fern: So drapierte er den Inhalt von Frauen-Handtaschen in Glas-Vitrinen: Schlüssel, Visitenkarten, Schminke, Hygieneartikel und Bankkarten wurden zu Kunstobjekten.

Feldmann gestaltete auch Toiletten

Veredelte Toilette | Bildquelle: wdr

Überhaupt war Sammeln eine seiner Leidenschaften: Auf Flohmärkten und in Nippes-Läden fand er Kunst und Kitsch für kuriosen Installationen: Darunter auch Stöckelschuhe, die er auf der Innensohle mit Nägeln gespickt hatte. Er entwarf einen hölzernen Wanderer für die Düsseldorfer Filiale des Luxus-Taschenherstellers Louis Vuitton - aus Billigmaterial. Feldmann gestaltete aber auch einmal eine öffentliche Toilette in Münster.

Clowns-Nasen für klassische Porträts

David in rosa | Bildquelle: WDR / Ralph Lueger

Zu einer seiner bekanntesten Arbeiten wurde eine sechs Meter hohe rosafarbene David-Skulptur, frei nach Michelangelo. 2009 war er mit seiner Installation "Schattenspiel" auf der Biennale in Venedig vertreten - einer Installation kleiner Spielsachen und alltäglicher Dinge, die auf Plattformen rotierten. Besonders gern machte sich Feldmann in seinen Arbeiten auch über den Kunstbetrieb lustig: Dazu verzierte er klassische Porträts mit roten Clowns-Nasen.

"Kunst soll nicht heilig sein - im Gegenteil. Kunst ist eine ganz banale Alltagssache für jedermann", lautete Feldmanns Devise. Als ihm ein mit 100.000 Dollar dotierte Preis in New York verliehen wurde, heftete er die Dollar-Noten an die Wände des Guggenheim Museums.