Fahrrad-Boom in Köln hält an

Stand: 15.07.2022, 17:27 Uhr

Mehr als neun Millionen Radfahrten wurden in der ersten Jahreshälfte 2022 in Köln registriert. Noch im Juli könnte die Zehn-Millionen-Marke geknackt werden.

Von David Differdange

Der Fahrrad-Boom in Köln hält an: Gut neun Millionen Mal sind Kölnerinnen und Kölner in der ersten Jahreshälfte über die Dauerzählstationen der Stadt Köln geradelt. Das sind 16 Prozent mehr als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. Noch im Juli dürfte die Zahl auf mehr als zehn Millionen steigen.

Radverkehr auf Rekordlevel von 2020

So viele Radfahrerinnen und Radfahrer gab es nach Angaben der Stadt zuletzt 2020, im ersten Jahr der Corona-Pandemie. Zu der Zeit wurde ein neuer Rekordwert festgestellt. Seit 2019 ist der Radverkehr in Köln um acht Prozent gestiegen.

Die Zahl der Radfahrenden wird in Köln mit 17 festen Zählstationen gemessen. Der Großteil dieser Kontaktschleifen im Fahrweg befindet sich in der Innenstadt. Aber auch an der Rodenkirchener Brücke, in Riehl und in Braunsfeld werden vorüberrollende Fahrräder gezählt. Die meisten wurden auf der Zülpicher Straße, der Venloer Straße und der Deutzer Brücke registriert.

Auch Fahrradleihen beliebt

Der Kölner Fahrradtrend ist vielerorts spürbar. Unter anderem bei den Leihrädern der KVB. Nach deren Angaben war 2021 mit 1,5 Millionen Ausleihen das Rekordjahr seit der Einführung 2015. Und auch an der Radstation am Kölner Hauptbahnhof ist der Fahrrad-Boom zu spüren. "Wir merken das ganz deutlich, gerade durch die Zunahme im Bereich des Fahrradverleihs", sagt Roland Neuschil, Leiter der Radstation.

Roland Neuschil, der Leiter der Radstation am Kölner Hauptbahnhof.

Auch für Roland Neuschil, den Leiter der Radstation am Kölner Hauptbahnhof, ist der Fahrrad-Boom spürbar.

Die meisten Leute leihen sich demnach Fahrräder für einen Tag, viele Touristen jedoch auch ein ganzes Wochenende oder eine Woche. Auch die Nachfrage von Schulklassen sei gestiegen. Deutlich mehr Menschen würden zudem das Parkhaus am Hauptbahnhof nutzen, um von dort aus mit dem Zug weiterzureisen. "Das Fahrrad wird weiter boomen, gerade unter Umwelt-Gesichtspunkten. Darüber bin ich sehr froh", sagt Roland Neuschil.

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