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Künftig soll es in Deutschlands mitgliedsstärkstem Bistum nur noch rund 50 Pfarreien geben. Bisher sind es 500, die aber deutlich kleiner sind. Der Diözesanpastoralrat ist das wichtigste Beratungsgremium des Kölner Erzbischofs Rainer Maria Kardinal Woelki, der die Strukturreform bis zum Jahr 2030 umsetzen möchte. Die Kirche reagiert damit auf die sinkende Zahl der Gläubigen, weniger Steuereinnahmen und Schwierigkeiten bei der Gewinnung neuer Priester.
Ein Pfarrer an der Spitze
Schon ab dem kommenden Jahr sollen mehrere Pfarrgemeinden zu einer Großpfarrei zusammengelegt werden. An der Spitze soll künftig ein Pfarrer stehen, der mehrere Gemeinden betreut. Im Gebiet einer Pfarrei liegen dann mehrere Kirchen, in denen auch regelmäßig Gottesdienste gefeiert werden.
Dabei wird der Pfarrer von weiteren Priestern unterstützt. Das können auch Pfarrer im Ruhestand sein, die oft nach ihrer Pensionierung noch weiter im Einsatz sind.
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300 statt 600 Pfarrer
Die Zahl der aktiven Pfarrer im Kölner Erzbistum liegt derzeit bei 600, sie wird sich auf 300 halbieren. Künftig wird es Landpfarreien geben, mit relativ wenigen Gläubigen und großem Einzugsgebiet und städtische Pfarreien auf kleiner Fläche und einer hohen Anzahl von Mitgliedern. Deshalb werden die Pfarreien auch eine sehr unterschiedliche Anzahl an Stellen bekommen.
Finanzierungslücke von 100 Millionen Euro
Unterstützt wird das Kölner Erzbistum in dieser Phase der Umstrukturierung von dem Beratungsunternehmen Boston Consulting Group. Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki hat den Umbau des Bistums bereits 2015 angestoßen, die Kirche spricht vom "Pastoralen Zukunftsweg".
Nach dem Wirtschaftsboom der zurückliegenden Jahre hat das Kölner Erzbistum noch prall gefüllte Kassen. Trotzdem bedeuten weniger Mitglieder auch weniger Kirchensteuereinnahmen. In zehn Jahren erwartet das Erzbistum eine Finanzierungslücke von 100 Millionen Euro. Wegen der Covid-19-Situation könnte die sogar noch größer ausfallen.
Stand: 30.08.2020, 20:25