Eifel-Gemeinden wollen mehr Carsharing

Stand: 18.11.2022, 18:35 Uhr

Der Kreis Euskirchen hat ein Jahr lang ein Projekt zu Carsharing in der Eifel unterstützt. Nach dem Ende der Pilotphase wollen viele Gemeinden, dass das Projekt weitergeht. Auch wenn sie dafür selbst in die Tasche greifen müssen.

Von Norbert Hiller

Silke Stertenbrink von der Stadt Bad Münstereifel ist ganz begeistert. Sie sieht beim Einsatz der Carsharing-Wagen einen vollen Erfolg. „Wir hatten viele Flutopfer, deren Wagen einfach weggeschwemmt worden ist. Denen hat das Carsharing-Projekt auf unkomplizierte Art zu mehr Mobilität verholfen.“

Private PKWs werden in Frage gestellt

Gerade die Menschen, die unter dem Hochwasser des letzten Jahres gelitten haben, wollten häufig gar keinen eigenen Wagen mehr, sagt Silke Stertenbrink. „Ein eigener Wagen steht meist 23 Stunden am Tag rum. Er wird nur selten genutzt. Das ist Ressourcenverschwendung und schlecht für die Umwelt.“

Eifel-Gemeinden werden selbst aktiv

Das Problem: Das Pilotprojekt des Kreises Euskirchen zum Eifel-Carsharing ist ausgelaufen. Es wird nicht verlängert, weil sich einige Gemeinden nicht mehr an dem Gemeinschaftsprojekt beteiligen wollen. Deshalb müssen die Gemeinden, die das Projekt weiterhin wollen, selber aktiv werden. In Bad Münstereifel will man diesen Weg gehen. 15000 Euro sind im Haushalt der Stadt dafür vorgesehen, um eine Anschubfinanzierung sicherzustellen. Damit soll ein Anbieter in die Eifelstadt gelockt werden. Die Stadtverwaltung ist sicher, dass das klappen wird.

Auch in Zülpich will man mit Carsharing weitermachen. Am 29. November entscheidet der Zülpicher Stadtrat endgültig über dieses Thema. In Euskirchen ist das städtisch unterstützte Carsharing beschlossene Sache. An fünf verschiedenen Standorten in der Stadt sollen jeweils zwei Elektrofahrzeuge auf die Kunden warten. Auch Weilerswist will sich bald den Carsharing-Gemeinden anschließen.

Großstädte haben große Standortvorteile

Silke Stertenbrink von der Stadt Bad Münstereifel begrüßt den Trend. „Jede Gemeinde mehr, die mitmacht, ist ein Plus für den Klimaschutz. Wir müssen uns allerdings mehr engagieren, als die Stadtverwaltungen in den Großstädten. Die haben große Standortvorteile. Das auszugleichen kostet uns zwar etwas Geld, aber das ist es uns Wert.“

Über dieses Thema berichteten wir am 18. November 2022 im WDR Fernsehen: Lokalzeit aus Bonn, 19:30 Uhr.