Messe Rehacare startet in Düsseldorf

Lokalzeit aus Düsseldorf 13.09.2023 03:14 Min. Verfügbar bis 13.09.2025

Nach Corona: Rehacare in Düsseldorf feiert Comeback

Stand: 15.09.2022, 11:01 Uhr

Ein Rollstuhl, der sich aufrichten kann, ein virtuelles Fußballfeld für das Reaktionstraining – auf der Rehacare in Düsseldorf zeigen mehrere hundert Aussteller noch bis zum Wochenende, was es im Bereich Rehabilitation und Pflege Neues gibt.

Bordsteine hochfahren, Strandausflüge, Treppensteigen – das alles ist für diesen Rollstuhl kein Problem. Der iBot ist einer der Stars der auf der Rehacare. Der Rollstuhl hat sechs Gänge und kostet etwa 30.000 Euro. Und er kann sogar auf zwei Rädern stehen, damit die Menschen höher sitzen.

"Wenn man zum Beispiel mit stehenden Menschen spricht oder spazieren geht, ist man auf gleicher Höhe. Das ist schon was wert." Maarten Lebon, Rollstuhlfahrer

Maarten Lebon ist selbst gehbehindert und gehört zum Beraterteam. Er hält den Hightech-Stuhl für eine bahnbrechende Erfindung: "Wenn man zum Beispiel mit stehenden Menschen spricht oder spazieren geht, ist man auf gleicher Höhe. Das ist schon was wert."

Über 700 Aussteller zeigen auf der Rehacare in den Düsseldorfer Messehallen bis Samstag, was es in den Bereichen Rehabilitation und Pflege Neues gibt. Damit feiert die weltgrößte Fachmesse dieser Art nach zweijähriger Corona-Pause ihr Comeback.

Auch Selbsthilfegruppen vertreten

In diesem Jahr findet die Messe unter dem Motto "Inklusion und selbstbestimmt leben" statt. Das Angebot reicht von Kinderhilfsmitteln und Mobilitätshilfen über Tipps zu barrierefreiem Reisen bis hin zu Rehabilitation, Prävention und Therapie durch Sport. Außerdem beraten Selbsthilfegruppen und Verbände auf der Messe.

Rollstuhlfahrer bequem ins Auto setzen

Auf dem Foto ist ein Mann, der von einem Greifarm in ein Auto gesetzt wird.

Gut für die Angehörigen von Rollstuhlfahrern: das eLiVe-System.

Auch für Autofahrer, die im Rollstuhl sitzen, gibt es neue Hilfen wie das eLiVe-System: "Durch das smarte System kriegen wir größere Rollstühle in kleinere Umrandungen rein. Das heißt, ich kann also auch ein viel kleineres Fahrzeug fahren mit einem größeren Rollstuhl," sagt Aussteller Jann Swyter.

Dieses System soll vor allem die Partner von Menschen mit körperlicher Behinderung entlasten. Wenn die Angehörigen der Personen im Rollstuhl ihren Partner immer hochheben und ins Auto setzen müssten, könne das zu Rückenschmerzen und Bandscheibenproblemen führen, sagt Swyter: "Und hier haben wir das System, dass man einfach eine Schlinge um die Person herumlegt und dann ganz entspannt einladen kann."

Virtueller Fußball gegen die Demenz

Auf dem Foto ist ein Tisch, auf dem Hände per Touchscreen ein Bild eines Balls bewegen.

Ein virtuelles Fußballspiel – und die Tovertafel kann noch mehr.

Für Demenzkranke steht auf der Rehacare die Tovertafel, ein digitaler Aktivitätstisch. Hier können die Menschen zum Beispiel per Touchscreen einen virtuellen Fußball steuern, um ein Duell auszutragen. Das soll Geschicklichkeit und Reaktionsvermögen trainieren. Auf der Tovertafel kann auch zum Beispiel gepuzzelt werden.

Die Erfindungen auf der Rehacare können aber auch schnell richtig teuer werden. Manchmal übernehmen die Krankenkassen Kosten, vieles müssen die Patienten selbst zahlen.