Wie geht es den Kindern in den Flutgebieten heute?

Stand: 14.10.2021, 17:00 Uhr

Drei Monate nach der Flutkatastrophe sind Wasser und Matsch verschwunden. Aber es ist noch nicht alles wieder beim Alten.

Drei Monate ist es jetzt her, dass der starke Regen in Teilen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz alles unter Wasser gesetzt hat. Die meisten Familien konnten inzwischen wieder in ihre alten Häuser zurück. Oft laufen aber noch die Trocknungsgeräte. So wie bei Malina, Hanna und Emmi in Zülpich, die ihr in den Bildern seht. Die Geräte müssen erst die ganze Feuchtigkeit aus den Wänden und aus dem Boden holen, bevor die Familien anfangen können zu renovieren. Teilweise wohnen sie deshalb in den höheren Stockwerken.

Manche Häuser müssen neugebaut werden

Manche Familien sind auch erst mal in eine ganz andere Wohnung umgezogen oder wohnen noch bei Bekannten. Denn vor allem im Ahrtal in Rheinland-Pfalz oder auch in Erftstadt bei uns in Nordrhein-Westfalen sind manche Häuser komplett zerstört worden und müssen neugebaut werden.

Malina, Hanna und Emmi hatten einigermaßen Glück: Sie können im Moment zwar das untere Geschoss nicht nutzen. Aber die Flut hat zumindest nicht alles zerstört.

Zurück im Klassenzimmer - oder im Container

Die meisten Schüler sind auch wieder zurück in ihrer Schule. An manchen Schulen sind Container aufgestellt worden, die vorübergehend ein paar Klassenzimmer ersetzen. Manche Schulen sind aber auch in Ausweich-Gebäude umgezogen oder nutzen Räume von anderen Schulen. Denn sowohl für die Wohnhäuser als auch für die Schulen gilt: Das alles wiederaufzubauen dauert eine ganze Weile. Die Handwerker haben alle Hände voll zu tun.

Kinder brauchen Normalität

Was die Kinder sich am meisten wünschen und was sie am meisten brauchen, ist Normalität. Ihr Alltag ist aber noch nicht wieder ganz normal. Sie haben mit ihrer Familie aufwühlende Wochen hinter sich. Die Eltern mussten ganz viel aufräumen und organisieren. Und sowohl die Kinder als auch die Eltern müssen mit ihren Erlebnissen erst einmal klarkommen.

Freiwillige organisieren Freizeitaktivitäten

Zum Glück gibt es aber ganz viele Leute, die die Familien unterstützen und auch tolle Sachen für die Kinder organisieren. Ob gemeinsames Fußballspielen, ein Zauber-Workshop, Ausflüge oder Ferienaktionen - bei allem geht es darum, gemeinsam eine gute Zeit zu haben. Auch einige Konzerte wird es geben. Im November fährt zum Beispiel das WDR-Funkhausorchester an verschiedene Schulen und spielt dort in den Turnhallen Konzerte für die Kinder. Außerdem plant KiRaKa-Reporterin Insa drei Kinderkonzerte im Ahrtal, unter anderem mit Pelemele und Rumpelstil.

Mehr zum Thema hört ihr im Gespräch zwischen Christian und Doro. Klickt einfach auf den dreieckigen Pfeil oben in der Tonspur, um es euch anzuhören.

Nach dem Hochwasser bei Malina, Hanna und Emmi

Malina, Hanna und Emmi wohnen mit ihrem kleinen Bruder Jannis, den Eltern und vier Babyschildkröten in Zülpich. Das Hochwasser im Juli hat das Haus der Familie überflutet. Hier bekommt ihr einen Eindruck von ihrem Zuhause. Drei und fünf Monate später!

Besuch bei Malina, Hanna und Emmi im Dezember 2021

Inzwischen ist es Anfang Dezember 2021. Die Überflutung liegt mehr als fünf Monate zurück. Bis vor ein paar Tagen liefen noch die Trockengeräte - auch in Malinas altem Zimmer.

Inzwischen ist es Anfang Dezember 2021. Die Überflutung liegt mehr als fünf Monate zurück. Bis vor ein paar Tagen liefen noch die Trockengeräte - auch in Malinas altem Zimmer.

Wie man sieht wird hier auf Hochtouren gearbeitet. Malina wünscht sich so sehr, dass sie zum Weihnachtsfest wieder hier einziehen kann.

In der Zwischenzeit sind die vier Schildkrötenkinder zum Überwintern in den Kühlschrank gezogen. In der Waschküche wo jetzt auch eine neue Waschmaschine und ein neuer Trockner stehen zeigen die Mädchen das Winterquartier.

Hanna holt kurz die Kiste heraus, in der die Schildkröten ihre Winterstarre halten. Seit Ende Oktober sind sie hier drin. Regelmäßig wird die Kühlschranktür geöffnet für Sauerstoff - und die Kiste wird mit Wasser besprüht.

Unter Laub, Stroh und Erde schlafen Lotti, Hilde, Berta und Perlchen. Auf dem Thermometer können die Mädchen nachgucken, ob die Temperatur im Kühlschrank immer bei um die fünf Grad bleibt.