Deckeneinsturz in Düsseldorfer Club: Staatsanwaltschaft ermittelt

Stand: 30.03.2022, 18:17 Uhr

Nach dem Einsturz einer Decke im Düsseldorfer Club "Nachtresidenz" liegen die Ermittlungen zur Unglücksursache jetzt bei der Staatsanwaltschaft. Die Bauaufsicht sei zunächst außen vor, so die Stadt.

Man müsse abwarten, was die Ermittlungen zur Ursache und zu den tatsächlichen Schäden ergeben - erklärte die Stadt Düsseldorf auf WDR-Nachfrage. Erst danach könnten Entscheidungen zum Gebäude oder zur Wiedereröffnung des Clubs "Nachtresidenz" getroffen werden. Um das zu klären, werde es sicherlich auch eines Statikers bedürfen.

Vier Verletzte bei Teileinsturz der Decke

Bei dem Teileinsturz einer Decke oberhalb eines Bartresen im zweiten Stock waren am Sonntag vier Menschen verletzt worden. Laut der Düsseldorfer Feuerwehr erlitt eine 25-jährige Mitarbeiterin schwere Verletzungen und wurde ins Krankenhaus gebracht. Eine 20 Jahre alte Kollegin und ein 21-jähriger Club-Mitarbeiter wurden leicht verletzt und vor Ort versorgt.

Wie die Feuerwehr dem WDR am Sonntagmittag berichtete, hatte eine 20-jährige Besucherin, die ebenfalls als schwer verletzt galt, das Krankenhaus am Sonntag wieder verlassen.

Alle weiteren Gäste und Mitarbeiter hätten den Club, der in einer Nebenstraße der Einkaufsmeile Königsallee im Stadtzentrum liegt, unverletzt verlassen können, so Feuerwehrsprecher David Bräuning.

Club soll vorerst geschlossen bleiben

Die "Nachtresidenz" wurde während der zweijährigen Corona-Pause renoviert und hatte erst Mitte März wieder ihre Türen geöffnet. Ob es einen Zusammenhang zwischen der Renovierung und dem Deckeneinsturz gibt, sei noch offen, so die Polizei.

Sowohl die Ermittlungen zur Unglücksursache als auch die Ermittlungen wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung sollen laut Aussagen der beteiligten Behörden länger andauern.

Geschäftsführer will Ursache aufklären

Der Geschäftsführer der Diskothek in der Düsseldorfer Bahnstraße, Marcel Oelbracht, war in der Nacht selbst im Club, als die Deckenteile herabfielen. Er sei schockiert, sagte er dem WDR am Sonntagmittag. Mit den verletzten Mitarbeitern habe er telefonieren können und sei erleichtert, dass nicht noch Schlimmeres passiert sei. Man werde sich jetzt mit allen Gewerken zusammensetzen und versuchen, die Ursache für das Unglück aufzuklären.