Menschenmenge mit mehreren Regenbogenflaggen auf der Deutzer Brücke mit dem Dom im Hintergrund

CSD-Demo-Parade zieht durch die Innenstadt

Stand: 03.07.2022, 08:00 Uhr

Das erste Wochenende im Juli ist traditionell der Höhepunkt der Feierlichkeiten rund um den Christopher Street Day in Köln. Heute zieht die große Demonstration durch die Stadt.

Von Friederike Müllender

Um 12 Uhr geht es los: Dann startet die große Demonstrationsparade auf der Deutzer Brücke Richtung Kölner Innenstadt. Knapp 150 angemeldete Gruppen sind dabei, darunter auch die Initiative Out In Church, die Kölner Aidshilfe und der 1.FC Köln. Die Veranstalter rechnen mit rund einer Million Menschen am Straßenrand.

Ministerpräsident eröffnet die Parade

Die Parade wird in diesem Jahr von Henrik Wüst eröffnet. Es ist das erste Mal in der rund 30-jährigen Geschichte des CSD, das diese Aufgabe von einem Ministerpräsident übernommen wird.

Das Motto in diesem Jahr ist erneut "Viele. Gemeinsam. Stark für Menschenrechte“. Uwe Weiler vom Kölner Lesben- und Schwulentag hält das für aktueller denn je.

"Wenn man sich die Situation in der Ukraine anguckt sind wir sehr, sehr froh mit dem Motto und haben gesagt, dass dieses eigentlich universelle Motto nicht nur für die queere Community zählt, sondern auch für die heteronormative Gesellschaft. Und das eben nicht nur in Köln, sondern weit über die Grenzen hinaus." Uwe Weiler, Kölner Lesben- und Schwulentag

Um auf den Christopher Street Day in Köln hinzuweisen, werden neben den Regenbogenfahnen auf den Rheinbrücken in Köln ebenfalls der Kölner Hauptbahnhof, das Fußballstadion und der Flughafen in Regenbogenfarben erscheinen.

Für die Stadt Köln spiele der CSD eine große Rolle, so Elfi Scho-Antwerpes, Stellvertreterin des Oberbürgermeisters. "Wenn man auch sieht, wie viele Menschen extra nach Köln kommen, um das zu erleben an dem Wochenende, das spricht ja Bände."

Rahmenprogramm mit viel Diskussion, Info und Austausch

Doch es geht nicht nur um dieses Wochenende und die Parade. Schon zwei Wochen im Vorfeld gab es beim so genannten Cologne Pride Diskussionsrunden, Workshops und Infoveranstaltungen rund um Themen der LGBTIQ+ Community.

Dies sei auch wichtig, um für mehr Sichtbarkeit zu sorgen, so Uwe Weiler: "Innerhalb unserer Community gibt es viele kleine andere Minderheiten. Da gibt es die Transsexuellen, Bisexuelle und und und. Die gehen eben selbst in unserer Community schon unter. Und um für jede Gruppe und für alle queeren Menschen Sichtbarkeit zu haben, ist es wichtig, Foren wie den Cologne Pride zu schaffen."

Damit der CSD in Köln reibungslos über die Bühne gehen kann, sind viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer im Einsatz. Einige unterstützen den Verein schon seit Jahrzehnten. Zum Beispiel Mitorganisator Martin Hommel. "Ich bin jetzt seit gut 20 Jahren dabei und damit älteres Semester", sagt er. Es gebe aber auch Leute, die mit 14 oder 15 Jahren dazugekommen sind und jetzt ihre Kinder mitbringen, sagt er.