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Ratingen: Befürworter und Gegner der Corona-Maßnahmen auf der Straße
Stand: 25.01.2022, 14:26 Uhr
In Ratingen demonstrierten am Montag sowohl Gegner als auch Befürworter der Corona-Maßnahmen. "Jeder hat das Recht auf die Straße zu gehen und für seine Überzeugungen einzustehen," sagt ein Gegner der Corona-Maßnahmen über die Gegendemos.
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Den Corona-Toten gedenken - und Kerzen entzünden. Etwa 300 Personen trafen sich laut Polizeiangaben am Montagabend auf dem Ratinger Marktplatz unter dem Motto "Impfen ist Solidarität". Bürger konnten sich an einem Impfmobil boostern lassen.
"Die Mehrheit der Bevölkerung steht hinter den Maßnahmen und ist solidarisch", sagte Organisator Christoph Mause dem WDR. Bei den Maßnahmen-Gegnern handele es sich um eine "laute" und kleine "Splittergruppe".
Auch Maßnahmen-Gegner laufen durch Ratingen
Etwa zur gleichen Zeit zog vom Rathaus laut Polizei eine unangemeldete Gruppe von Maßnahmen-Gegnern los. In der Spitze beteiligten sich laut Polizei etwa 250 Personen an der Aktion. "Jeder hat das Recht auf die Straße zu gehen und für seine Überzeugungen einzustehen", sagte ein Mann dem WDR über die Demonstration gegen die Demonstration, an der er teilnimmt.
"Ich weiß, was Corona bewirken kann"
Nach eigenen Angaben ist er Krankenpfleger und nicht geimpft. Er lehne die einrichtungsbezogene Impfpflicht ab und fürchte, arbeitslos zu werden. "Ich arbeite seit zwei Jahren mit Corona-Patienten. Ich bin kein Leugner. Ich weiß, was Corona bewirken kann."
Trotzdem wolle er sich nicht impfen lassen, weil auch die Impfung Schäden verursachen könne. Der Mann kritisierte darüber hinaus, dass "Grundrechte so massiv eingeschränkt" seien. Tatsächlich beobachtet das Paul-Ehrlich-Institut nur sehr selten schwere Impfschäden: Zum Beispiel kann es bei den mRNA-Impfstoffen von Biontech und Moderna in "sehr seltenen" Fällen zu Myokarditis (Entzündung des Herzmuskels) und Perikarditis (Entzündung des Herzbeutels) kommen, so das PEI.
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Anwohnerprotest bei Großdemo in Düsseldorf

In Düsseldorf zogen nach Schätzungen der Polizei am Samstag mehr als 7.500 Gegner der Corona-Politik durch die Innenstadt. Entlang der Demoroute gab es zeitgleich Gegenprotest.
Anwohner hielten Plakate aus ihren Fenstern, andere zeigten an der Strecke den Demonstranten die Rote Karte oder Plakate, beschriftet mit Sätzen wie "Impfen statt Schimpfen" oder "Gegen rechte Ideologien".
Düsseldorf als Querdenker-"Epizentrum"
"Ein wichtiges Zeichen", sagt Streetworker Oliver Ongaro vom Bündnis „Düsseldorf stellt sich quer". Denn die Stadt sei zu einem "Epizentrum" der Maßnahmen-Gegner und Querdenker geworden. Daher sei es entscheidend, dass sich noch mehr Menschen und Akteure aus der Stadt an den Gegenaktionen beteiligen. "Ansonsten läuft Düsseldorf Gefahr, dass sich rechter Protest festsetzt", so Ongaro.
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Düsseldorfer Bündnis hofft auf mehr Beteiligung bei Gegenprotest
Oliver Ongaro aus Düsseldorf beobachtet Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen schon länger und glaubt, dass sich eine "Anti-Establishment-Bewegung" etablieren könnte - ähnlich wie in den USA. Auch nach der Pandemie würden die Einstellungen und das Denken der Demonstranten nicht einfach verschwinden.
Das Bündnis wolle daher zeigen, "dass Corona-Leugnerei und Verschwörungsideologien keinen Sinn machen." Daher will Ongaro auch in den nächsten Wochen Gegenprotest organisieren. "Eigene Demos sind schon in Planung." Ongaro hofft, dass sich dann noch mehr Menschen beteiligen.