Großer Feuerwehreinsatz in Goch

Brand in Goch: Familie aus illegal bewohntem Haus gerettet

Stand: 08.11.2022, 11:52 Uhr

In einem illegal bewohnten Haus an der Gocher Melatenstraße ist am Dienstagmorgen ein Feuer ausgebrochen. Die Feuerwehr rettete eine schlafende Familie aus dem verrauchten Gebäude.

Der Notruf ging bei der Feuerwehr gegen 6:45 Uhr am Dienstagmorgen ein. Als die Rettungskräfte an der Melatenstraße eintrafen, schlugen bereits Flammen und Rauch aus dem Keller des Gebäudes und aus den Fenstern.

Eigentlich dürfen in dem Gebäude bereits seit 2014 keine Menschen mehr wohnen. Als die Feuerwehr aber im zweiten Stock Licht brennen sah, begannen die Rettungskräfte sofort mit der Personensuche, so ein Sprecher der Gocher Feuerwehr.

Die Suchtrupps fanden schließlich eine dreiköpfige Familie – schlafend. "Es war schon akute Lebensgefahr für die Betroffenen", so Stefan Bömler, Leiter der Gocher Feuerwehr. Die Eltern wurden durch das Treppenhaus ins Freie gebracht, ihren einjähriger Sohn retteten die Feuerwehrleute über eine Drehleiter. Die drei Personen wurden mit Rauchgasvergiftungen ins Krankenhaus gebracht.

Kellerdecke einsturzgefährdet

Die anschließenden Löscharbeiten zogen sich über Stunden hin – insgesamt waren 80 Einsatzkräfte im Einsatz, auch aus umliegenden Städten. Noch am Vormittag war die Feuerwehr damit beschäftigt, den ausgebrannten Keller mit mehreren tausend Litern Löschschaum zu fluten.

Nach erster Einschätzung des Feuerwehrchefs brannten hauptsächlich Müll und Abfall - die Ermittlungen zur Brandursache laufen. Die Kellerdecke wurde durch die Hitze der Flammen durchgebogen und ist jetzt einsturzgefährdet.

Stadt sucht Lösung für verwahrloste "Belgierhäuser"

Die sogenannten "Belgierhäuser" gelten in Goch als Schandfleck. Schon 2014 hat die Stadt die verwahrlosten Gebäude an Melatenstraße und Duvelskamp für unbewohnbar erklärt, dennoch halten sich offenbar immer wieder Menschen dort auf. In der Vergangenheit hatte die Feuerwehr dort bereits mehrere Einsätze .

Die Stadt würde die Gebäude gerne aufkaufen und abreißen. Da es sich aber um mehrere Besitzer handelt, ist das kompliziert. Eine schnelle Lösung ist nicht in Sicht.