Zwei Amazonpakete werden mit dem Laufband transportiert

Mitarbeiter unter Zeitdruck - Black Friday bei Amazon in Mönchengladbach

Stand: 25.11.2022, 18:33 Uhr

Gerade an einem der beliebtesten Shoppingtage dem Black Friday und kurz vor Weihnachten herrscht Hochbetrieb für die Mitarbeiter im Logistik-Zentrum in Mönchengladbach.

Auf verschiedenen Laufbändern rasen die Pakete hoch und runter und von links nach rechts. Unter Zeitdruck verpacken die Mitarbeiter per Hand die unzähligen Pakete, bevor sie verschickt werden.

Befristete Arbeitsverträge verunsichern Mitarbeiter

Eine Frau im nahen Ausschnitt

Annika Krings arbeitet seit 20 Monaten bei Amazon.

Annika Krings aus Grevenbroich arbeitet seit anderthalb Jahren im Logistikzentrum. Heute als sogenannte Pickerin. Sie muss die Ware aus dem automatischen Lager für den Versand raussuchen. Größtenteils sei sie zufrieden, sagt sie. Mit einer Ausnahme, dem befristeten Arbeitsvertrag: "Es wäre schöner, wenn man den gleichen Arbeitsvertrag bekommen würde. Ich warte darauf, ob ich noch mal eine Verlängerung bekomme oder entfristet werde."

Ihr Vertrag endet in wenigen Wochen. Noch weiß sie nicht, ob ihr Vertrag verlängert wird. Das Unternehmen sagt, deutschlandweit hätten mehr als drei Viertel der Angestellten einen unbefristeten Vertrag. Allerdings liege das Logistikzentrum in Mönchengladbach darunter.

Zusätzlich helfen 400 Saison-Kräfte aus

250.000 Artikel verlassen jeden Tag das Amazon-Logistikzentrum in Mönchengladbach. Vor Weihnachten können es auch doppelt so viele sein. Im Logistik-Zentrum in Mönchengladbach werden zusätzlich 400 Saison-Kräfte angestellt, um die Mitarbeiter zu unterstützen. Ganze 18 Millionen Artikel befinden sich momentan in dem Warenlager.

Mehr soziales Engagement von Amazon gefordert

Karl Sasserath schaut ernst.

Der Einstiegslohn bei Amazon liegt bei 13,43 Euro pro Stunde und damit über Mindestlohn. Das reiche aber nicht aus, um eine Familie zu ernähren, sagt Karl Sasserath vom Netzwerk Beratungsstelle, er wünscht sich mehr soziales Engagement von dem Großkonzern: "Kein Logistik-Unternehmen, auch nicht Amazon, beteiligt sich an einem Kindergartenplatz in Mönchengladbach. Ich könnte doch erwarten, dass ein Unternehmen wie Amazon zum Beispiel Betriebskindergärten vorhalten würde."