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Direkt an der Abbruchkante des Tagebaus Hambach haben die Archäologen den römischen Brunnen gefunden. Der ist mehr als 15 Meter tief und aus Eifler Gestein.
Christianisierung setzte später ein

Im Brunnen lag eine gut erhaltene Jupitersäule. Die zeige jetzt erstmals, wie lange die römischen Götter in der rheinischen Provinz verehrt wurden, freut sich Martin Grünewald vom LVR-Amt für Bodendenkmalpflege.
Die Verehrung der römischen Götter reichte demnach bis ins 5. Jahrhundert. Auf dem ländlichen Gut, zu dem der Brunnen gehörte, hielt man Jupiter, Minerva, Juno, Nemesis und Co noch in Ehren, während an anderen Orten längst riesige Kirchen standen.
Fund ist ein Glück für die Wissenschaft
Der Brunnen und die Jupitersäule werden jetzt aufgearbeitet und dann ins LVR- Landesmuseum nach Bonn gebracht. Denn dieser Fund ist für die Wissenschaftler ein echter Glücksfall und zwar gleich in mehrfacher Hinsicht.
Glücksfall Nummer eins: Im Brunnenschacht wurde Holz und sogar Stroh gefunden. Das lässt eine genaue Datierung des Brunnens zu.
Nemesis - Die Göttin des gerechten Zorns
Glücksfall Nummer zwei: Wahrscheinlich haben Germanen beim Zuschütten des Brunnens die Jupitersäule hinuntergestürzt. Darauf ist neben Jupiter, Juno, Minerva auch Nemesis zu finden, was unter Archäologen eine kleine Sensation ist. Die Göttin des gerechten Zorns war bisher sehr selten bei solchen Ausgrabungen dabei. Der Grabungsleiter betont, dass es im ganzen Rheinland nur einen vergleichbaren Fund gäbe.
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Stand: 10.08.2020, 11:40