Schaufensterpuppe in Karnevalsklamotten, dahinter das Geschäft

Vor dem 11.11. in Köln: Kostüm-Jagd auf den letzten Drücker

Stand: 10.11.2023, 19:07 Uhr

Die Kölner Kostümläden hatten am Freitag viel zu tun. Viele Jecken suchten noch nach einer Verkleidung für den 11.11.

Von Michael Schroll

Einige Jecken sind erst vor kurzem nach Köln gezogen, oder sogar extra für den morgigen Tag angereist. Andere gestehen, den Sessionsstart einfach nicht frühzeitig geplant zu haben. Für die Karnevalsläden hieß das heute Hochbetrieb. Ein großes Geschäft in der Kölner Innenstadt hat erst Ende Oktober in der Nähe des Zülpicher Platzes eröffnet und verzeichnete heute einen Rekordansturm.

Ansturm auf Kölner Karnevalsläden

Die Gründe der kurzentschlossenen sind so verschieden wie die Kostüme selbst:

Ein junger Mann trägt einen Hut und eine junge Frau daneben eine Kopfbedeckung mit dem Schriftzug "Police"

Diese beiden haben eigentlich schon ein Kostüm für den morgigen Tag. Sie wollten sich nur umsehen und finden den Ansturm gar nicht so schlimm.

Diese beiden haben eigentlich schon ein Kostüm für den morgigen Tag. Sie wollten sich nur umsehen und finden den Ansturm gar nicht so schlimm.

Er ist extra mit seiner Freundin aus München angereist, um seinen morgigen Geburtstag in Köln zu verbringen.

Einer der vier hatte es zeitlich nicht geschafft sich um ein Kostüm zu kümmern. Als Häftling liegt er voll im Trend!

Dieser Jecke ist aus der Schweiz angereist - das Kostüm jedoch eher mittelamerikanisch.

Sicherheitspersonal am Eingang

Außenansicht eines Geschäfts mit Kunden, die davorstehen

Direkt am Zülpicher Platz kaufen Kurzentschlossene ihre Kostüme für den 11.11.

Für die Inhaber kamen die vielen Kunden heute nicht überraschend. So hatte man extra für diesen Tag einen Sicherheitsbeamten am Eingang positioniert und zusätzliches Verkaufspersonal eingestellt. "Im Vergleich zu Mittwoch ist es heute deutlich voller", erzählt eine Mitarbeiterin und bestätigt den Eindruck, dass die Kunden bis zum letzten Tag mit ihren Karnevals-Vorbereitungen gewartet haben.

Besonders beliebt: Tattoos für Häftlingskostüme

Kunden stehen in der Schlange an der Kasse eines Kostümgeschäfts

Lange Schlangen an den Kassen der Kölner Karnevalsgeschäfte

Auf die Frage, welche Kostüme in dieser Session besonders gefragt sind, sind die Antworten vielfältig. Ein Outfit als Ahoi-Brause oder als Schoko-Bon, eine Plüschjacke für kalte Temperaturen oder ganz ausgefallen: Fake-Tattoos für Häftlingskostüme.

Auch Second-Hand-Läden profitieren

Schaufenster eines Vintage-Laden mit grünem Karnevalskostüm

Auch dieser Second-Hand Laden am Rudolfplatz profitiert vom Karnevalsbeginn

Aber nicht nur die Kostümläden verzeichneten heute großen Ansturm, auch in den Second-Hand-Läden war der nahende Sessionsbeginn deutlich zu spüren. "Mindestens jeder zweite hat heute irgendetwas für Karneval gekauft", berichtet ein Verkäufer. Hier besonders beliebt: Kopfbedeckungen und Einteiler, sogenannte "Onesies".

Wer heute immer noch kein Kostüm gefunden hat, kann übrigens ganz beruhigt sein: Auch morgen haben die Karnevalsläden noch regulär geöffnet.