Eine Lehrerin sitzt mit einem aufgeschlagenem Buch vor Schülern in einer Klasse

Aachener Ankommensklassen für Kinder aus Krisengebieten

Stand: 29.03.2023, 18:09 Uhr

Geflüchtete Kinder sollen schnell Deutsch lernen können und gleichzeitig psychosozial betreut werden. Über entsprechende Konzepte haben nun Fachgruppen in Aachen beraten.

Für ihre jungen Jahre haben sie oft ganz schön viel hinter sich: Die Kinder und Jugendlichen, die aus Kriegs- und Krisengebieten nach Aachen geflüchtet sind. Sie mussten sich immer wieder anpassen, flexibel sein, sich durchbeißen. Und sie kommen aus den unterschiedlichsten Regionen: viele aus der Ukraine, aber auch aus Syrien, Rumänien, Albanien, Bulgarien und Afghanistan. Viele mit Traumata im Gepäck.

Mehr Unterstützung als in Förderklassen

Darauf will die Stadt Aachen reagieren - mit dem Konzept Ankommensklassen: Dort sollen geflüchtete Kinder und Jugendliche nicht nur sprachlich gefördert werden. Auch Sozialarbeiter, Psychologen und andere Experten sollen direkt an der Schule bei möglichen Schwierigkeiten helfen.

Damit wäre die Förderung umfangreicher, als sie bei den Schulen jetzt schon in verschiedenen internationalen Förderklassen ist. Dort gibt es aber keine direkte Anbindung an eine psychosoziale Betreuung. Deshalb plant die Stadt Aachen die Ankommensklassen. In den Räumen der ehemaligen Alkuin-Realschule könnten diese Ende des Jahres starten.

Förderklassen Vorbild für Ankommensklassen

Bei den internationalen Förderklassen geht es vor allem darum, die Kinder auf ein gutes Sprachniveau zu bringen. Parallel dazu bekommen sie ersten Unterricht in Biologie, Sport und Kunst. Wenn sie ein ausreichendes Sprachverständnis erreicht haben, wechseln sie in normale Regelklassen. Dort lernen sie dann weiter bis zum Schulabschluss oder gehen ihren Weg in Berufskollegs.

Herausforderung verlangt mehr Personal

Die Herausforderung bei den internationalen Förderklassen, aber auch den künftigen Ankommensklassen ist die Heterogenität. Die Kinder und Jugendlichen sprechen unterschiedliche Sprachen, sind verschieden alt und haben verschiedene Leistungsniveaus. Diese unter einen Nenner zu bringen, sei schwierig, wissen die Lehrenden der Gesamthauptschule Drimborn in Aachen, die seit Langem internationale Förderklassen haben.

Aber es gebe auch sehr viel Potenzial bei den Kindern, was mit mehr (auch ehrenamtlichem) Personal gefördert werden könne. Woher die Stadt Aachen allerdings die Lehrer für die Ankommensklassen nehmen will, ist zurzeit noch nicht klar.