Mordanklage gegen 63-Jährige: Sie soll ihren Bruder getötet haben
Stand: 09.05.2022, 17:37 Uhr
Mit einem Medikamentencocktail im Bananenbrei soll eine Frau ihren Bruder ermordet haben. Das ist die Version der Staatsanwaltschaft. Sie selbst hat sagte am Montag vor Gericht aus – und widersprach der Anklage.
Vor dem Kölner Landgericht muss sich von Montag an eine Frau verantworten, die ihren schwerkranken Bruder getötet haben soll. Laut Anklage hat sie ihn vergiftet. Die Tat soll sich im vergangenen September in einer Wohnung im Kölner Stadtteil Lindenthal ereignet haben.
Der Vorwurf gegen die Frau ist massiv. Mord aus Heimtücke wirft die Staatsanwaltschaft ihr vor. Die Tatzeit ist nicht ganz klar. Nach den Ermittlungen soll die Frau ihren Bruder zwischen dem 19. und 21. September im vergangenen Jahr ums Leben gebracht haben.
In ihrer mehrstündigen Einlassung sagt die Frau, dass sich ihr Bruder gewünscht habe zu sterben. Sie habe ihm "ein jahrzehntelanges Siechtum ersparen" wollen. Deshalb sei er damit einverstanden gewesen, dass seine Schwester ihm einen Bananenbrei mit etlichen Tabletten zubereite. Er habe ihn freiwillig gegessen und sei später eingeschlafen, sagte die Frau vor Gericht.
Zwei Unfälle machen ihn zum Pflegefall
Der Mann hatte nach Informationen der Staatsanwaltschaft mit 19 Jahren einen Unfall mit seinem Motorrad. Damals hatte er keinen Helm getragen und sich schwer verletzt. Als Jahre später noch ein weiterer Unfall, diesmal mit dem Fahrrad, dazu kam, habe er auch an Epilepsie gelitten. Sein Zustand habe sich daraufhin verschlechtert. Die Schwester hatte die Pflege für eine lange Zeit übernommen. Doch im September sollte er nach Anweisung eines amtlichen Betreuers dauerhaft in einer Pflegeeinrichtung unterkommen.
Medikamentencocktail im Bananenbrei
In dieser Zeit soll dann die Schwester geplant haben, dem Bruder das Leben zu nehmen. In der Anklage steht, dass die Frau nicht wollte, dass der Bruder in ein Pflegeheim kommt. Letztendlich soll die Frau ihrem Bruder einen Medikamentencocktail in den Bananenbrei gemischt haben. Später soll sie auch versucht haben, sich selbst mit einer ähnlichen Methode umzubringen. Das Urteil ist für den 25. Mai geplant.
