Alarm am Cyberabwehrzentrum in Bonn
00:55 Min.. Verfügbar bis 09.05.2027.
Keine Hinweise auf Gefahrstoffe am Cyberabwehrzentrum in Bonn
Stand: 09.05.2025, 20:36 Uhr
Die Einsatzstelle an der Einrichtung der Bundeswehr zur Cyberabwehr wird jetzt nach und nach geräumt. Hier war am am Vormittag ein Brief entdeckt worden, aus dem eine bislang unbekannte Flüssigkeit tropfte.
Von Josef Kaiser
Ein Task Force der Berufsfeuerwehren aus Köln und Essen hat den Brief untersucht, den ein Soldat in der Poststelle am Morgen entdeckt hatte. Die Analysten haben keine Hinweise auf einen Gefahrstoff gefunden. "Die Substanz ist nach wie vor unbekannt und wird jetzt in einem externen Labor weiter untersucht", sagt Heiko Basten von der Feuerwehr Bonn. Der Soldat aus der Poststelle ist nach Angben der Bundeswehr jedoch weiter isoliert und muss nach Ende des Einsatzes in Quarantäne.
"Der Soldat ist seitdem vor Ort, weil er gemäß den Vorschriften in so einem Fall erst einmal als kontaminiert gilt", erklärt der Sprecher der Einrichtung, Oberstleutnant Torsten Stephan. Ein Teil des Gebäudes sei evakuiert worden. "Dem Soldaten geht es bislang gut, er befindet sich in ständigem telefonischen Kontakt mit einer Notärztin", so Heiko Basten.
Die Bonner Feuerwehr war in der Spitze mit mehr als 70 Einsatzkräften vor Ort. Die Straßen um den Gebäudekomplex gegenüber der Rheinaue waren weiträumig abgesperrt, der Einsatzort selbst ist militärischer Sicherheitsbereich.
Angriffe auf Bundeswehreinrichtungen kommen regelmäßig vor

Einsatz im gesicherten Bereich
Nach Angaben von Oberstleutnant Torsten Stephan passiert es seit einigen Jahren regelmäßig, dass Einrichtungen der Bundeswehr auf diese Weise attackiert werden. Das sorge für Unruhe in der Truppe. Zum Schutz der Soldatinnen und Soldaten wurden deshalb genau für solche Fälle exakte Abläufe entwickelt.
Taskforce aus Köln
Dazu gehört auch die Zusammenarbeit mit Ordnungsamt, Polizei und Feuerwehr. Wegen der unklaren Lage wurde am Mittag die ATF, die Analytische Taskforce der Kölner Feuerwehr nachalarmiert. Vor dem Gebäudeeingang errichteten die Einsatzkräfte eine Dekontaminierungsstation. Die Vorbereitungen waren so umfangreich, dass die Spezialistinnen und Spezialisten die Poststelle erst am frühen Abend betreten konnten, sieben Stunden nach Beginn des Einsatzes.
Unsere Quellen:
- Feuerwehr Bonn
- Bundeswehr
- Reporter vor Ort