Luftbild Höhrath

Tschüss Solingen: Höhrather wollen zu Wermelskirchen gehören

Stand: 22.02.2023, 10:51 Uhr

Die Umgemeindung der Solinger Ortschaften Höhrath und Angerscheid kommt voran. Die Mehrheit der Anwohner hat in einer Bürgerbefragung der Stadt jetzt angegeben, dass sie ihren Lebensmittelpunkt eher in Wermelskirchen statt in Solingen haben.

Entsprechend wollen sie auch eher zu Wermelskirchen gehören. Die Ergebnisse der Bürgerbefragung waren eindeutig. Teilgenommen haben 76 der 107 stimmberechtigten Anwohner, 63 Prozent von ihnen sprachen sich für eine Umgemeindung aus. Das liegt vor allem an der örtlichen Nähe. Viele Geschäfte, Vereine oder Arztpraxen sind in Wermelskirchen deutlich schneller zu erreichen als in Solingen.

Weiter Schulweg nach Solingen

Ortschild Höhrath

Viele Höhrather gehen eher in Wermelskirchen einkaufen.

Besonders Eltern mit schulpflichtigen Kindern zieht es nach Wermelskirchen, denn dort ist es mit der Schule einfacher. Die nächste Grundschule in Wermelskirchen ist nur zwei Kilometer entfernt, auf Solinger Gebiet sind es neun Kilometer, dasselbe gilt für die Kita-Betreuung.

Andere Lösungen gefordert

Im offenen Teil der Befragung gab es auch viel Kritik an dem Vorhaben: "Wer von Wermelskirchen nach Höhrath zieht, sollte sich vorher erkundigen wo die Kinder zur Schule gehen. Deshalb kann der ganze Ort doch nicht umgesiedelt werden," schreibt ein Anwohner. Andere schreiben, dass für die Schulproblematik eine einfachere Lösung gefunden werden sollte.

Rat muss entscheiden

Alte Karte von Höhrath

Vor 1975 gehörten die Ortschaften schon zu Wermelskirchen.

Vor der Gebietsreform 1975 gehörten die Ortschaften schon zu Wermelskirchen. Jetzt muss die Politik entscheiden, ob das bald wieder so sein wird. Eine Beschlussvorlage der zuständigen Bezirksvertretung sieht vor, dass der Solinger Rat die Umgemeindung auf den Weg bringen soll. Gleichzeitig sollen die Bezirksregierung in Düsseldorf und die Stadt Wermelskirchen informiert werden.