90 neue Schulen geplant: Wie läuft das Riesenvorhaben in Köln?

Lokalzeit aus Köln 09.05.2025 02:32 Min. Verfügbar bis 09.05.2027 WDR Von Sabine Büttner

90 neue Schulen geplant: Wie läuft das Riesenvorhaben in Köln?

Stand: 09.05.2025, 17:47 Uhr

Beim Schulbau kommt die Stadt Köln mit eigenen Mitteln nicht beim Bedarf hinterher – deshalb setzt sie verstärkt auf Generalunternehmer oder Investoren. So kommt es, dass ein Modeschmuck-Unternehmer Millionen investiert, um ein neues Gymnasium zu bauen.

Von Sabine Büttner

Unternehmer Ulrich Beckmann hatte mit seinem Grundstück in bester Lage in Köln-Deutz eigentlich andere Pläne: Einen Firmensitz für seine Firma für Modeschmuck und -Accessoires bauen war eigentlich der Plan. Auch die Idee eines Hotels gab es zweitweise. Stattdessen ist auf der Fläche jetzt eine Schule entstanden: Das Gymnasium Brügelmannstraße startet im Sommer seinen Betrieb. Beckmann hat nach eigenen Angaben rund 140 Millionen Euro investiert, die Stadt Köln mietet die Schule und schafft so dringend benötigte Schulplätze.

Kölner Gebäudewirtschaft kann Bedarf an Schulplätzen nicht stemmen

Das neue Gymnasium an der Brügelmannstraße von außen mit Grünflächen und einem Tischkicker

Das neue Gymnasium an der Brügelmannstraße

Die Kölner Gebäudewirtschaft allein kann den Bedarf an neuen Schulplätzen nicht decken. Und so geht die Stadt immer öfter andere Wege – und beauftragt auch Andere mit dem Schulbau: "Es geht schneller, es ist verlässlicher und das brauchen wir", so Oberbürgermeisterin Henriette Reker, für die der Schulbau nach eigener Aussage höchste Priorität hat.

Investoren und Generalunternehmer helfen aus

Aktuell laufen allein zwölf Schulbauprojekte mit Investoren, die die Schulen nach Fertigstellung langfristig an die Stadt vermieten wollen. Bei weiteren 25 Projekten sind Generalunternehmer beauftragt, die sämtliche Bauleistungen abwickeln und die Risiken tragen. Weitere 16 Schulen werden zeitsparender gebaut.

Oberbürgermeisterin Henriette Reker mit Investor Ulrich Beckmanm vor dem neuen Gymnasium

Oberbürgermeisterin Henriette Reker mit Investor Ulrich Beckmanm vor dem neuen Gymnasium

Ein zusätzliches Problem ist es, freie Flächen zu finden. "Wir haben eine fertig gebaute Stadt, die Flächen sind rar", so Reker. "Bei jeder Fläche gibt es Konkurrenz – wird Schulbau, Wohnungsbau oder unter Umständen Gewerbe verwirklicht?" Auch hier spielt das Investoren-Modell der Stadt in die Karten, denn dabei werden die eigenen Grundstücke oder Gebäude für eine Schule zur Verfügung gestellt.

In Bildung investieren

Die Schule in der Brügelmannstraße wird zunächst rund 120 Gymnasiasten beherbergen und zusätzlich übergangweise die Schüler einer Gesamtschule beherbergen, bevor die in einigen Jahren dann in ihr eigenes fertiges Schulgebäude umziehen können.

Unternehmer Ulrich Beckmann ist von "seiner" Schule überzeugt: "Ich finde es toll, in Bildung zu investieren", sagt er. Auch wenn er an einigen Stellen Lehrgeld bezahlt habe, wie er sagt, habe er schon ein weiteres Projekt im Blick: Aktuell verhandelt er mit der Stadt Köln über den Bau einer Grundschule ganz in der Nähe.

90 neue Schulen geplant: Wie läuft das Riesenvorhaben in Köln?

WDR Studios NRW 09.05.2025 00:45 Min. Verfügbar bis 09.05.2027 WDR Online


Unsere Quellen:

  • Stadt Köln
  • Ulrich Beckmann
  • Reporterin vor Ort