Zum Tod von Queen Elizabeth II: Flaggen in NRW am Freitag auf halbmast

Stand: 09.09.2022, 14:12 Uhr

Die britische Monarchin ist am Donnerstagnachmittag im Alter von 96 Jahren auf ihrem Landsitz Balmoral in Schottland gestorben. Wie NRW auf den Tod von Elizabeth II. reagiert.

Seit Donnerstagnachmittag schaut die Welt nach Großbritannien: In den Stunden seit dem Tod der Queen häufen sich die Trauerbekundungen. In London selbst läuteten am Freitagmittag die Glocken an der St. Paul’s-Kathedrale und Westminster Abbey, anschließend wurden im Hyde-Park Kanonen-Salutschüsse abgefeuert. "Wir trauern um Queen Elizabeth II. Sie war Vorbild und Inspiration für Millionen, auch hier in Deutschland", so Bundeskanzler Olaf Scholz. "Ihr Einsatz für die deutsch-britische Aussöhnung nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges bleibt unvergessen."

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"Besondere Freundschaft" zwischen NRW und Großbritannien

Auch in NRW trauern viele mit den Britinnen und Briten um ihre Queen. "Mit Königin Elizabeth II. verlieren wir eine der bedeutendsten und pflichtbewusstesten Monarchinnen der Zeitgeschichte", sagte Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU). Mit ihrem Tod gehe ein Kapitel Zeitgeschichte zu Ende.

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Laut Wüst verbinde Nordrhein-Westfalen und Großbritannien eine besondere Freundschaft: Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges habe die damalige britische Militärregierung das westdeutsche Bundesland 1946 aus der Taufe gehoben – und so seinen Weg in die Demokratie geebnet. Nur sechs Jahre später sei Elizabeth II. gekrönt worden.

23.06.2022, Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf: Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) stellt den Koalitionsvertrag von Schwarz-Grün in NRW vor

Und: Bei den zwei Besuchen der Queen in NRW 1965 und 2004 habe sie die Herzen der Menschen berührt. "Die Queen zu Gast in Nordrhein-Westfalen war Ausdruck gelebter Freundschaft und tiefer Verbundenheit zwischen unseren Ländern", betonte Wüst.

Flaggen in NRW auf halbmast

Innenminister Herbert Reul hat zu Ehren des Todes von Queen Elizabeth II. eine Trauerbeflaggung angeordnet. Die Anordnung gilt am Freitag - für alle Dienstgebäude des Landes, der Gemeinden und Gemeindeverbände sowie der übrigen Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts, die der Aufsicht des Landes unterliegen. Alle Flaggen sollen hier nur auf halbmast hängen.

Trauer um die Queen: Blumen, Briefe und ein Lied von Elton John

Menschen aus aller Welt nehmen Abschied von Queen Elizabeth II.. Und während sich der Zaun am Buckingham Palast in London mit Blumen füllt, widmete Popstar Elton John der verstorbenen Königin ein Lied.

Blumenmeer in London: Viele Menschen legten Blumen am Buckingham Palast nieder und sangen die Nationalhymne.

70 Jahre war die Queen auf dem Thron. Schon deshalb haben die meisten Briten ihr ganzes Leben lang noch gar keinen anderen Monarchen erlebt. Weltlagen und Regierungen haben gewechselt - aber Elizabeth II. war immer da.

Bereits am Tag ihres Todes versammelten sich Menschen spontan auf den Londoner Straßen. Zehntausende Briten werden in den nächsten Tagen nach London pilgern, um Abschied zu nehmen.

Doch auch in den Stunden des Abschieds blitzt hier und da noch der britische Humor durch.

Auf einem Konzert in Toronto sang Popstar Elton John vor Zehntausenden Fans spontan ein Lied zu Ehren der Queen. Er sei sehr traurig, verkündete der Brite. "Sie hat das Land mit Anmut, Anstand und aufrichtiger Wärme durch einige unserer größten und dunkelsten Momente geführt", erklärte John, der enge Verbindungen zum Königshaus pflegt.

Blumen wurden aber auch in anderen Ländern in Gedenken an die Queen abgelegt - wie hier am Governmenthouse in Sydney ...

... oder vor der britischen Botschaft in Tokio.

Zu Ehren der britischen Königin wurde die Flagge auf dem Reichstag auf halbmast gesetzt.

Auch die Mitglieder des Deutschen Bundestags gedachten am Morgen mit einer Schweigeminute der britischen Königin.

NRW-Landtag will Kondolenzbuch auslegen

Der Landtag in Düsseldorf plant derweil, ein Kondolenzbuch zu Ehren der Queen auszulegen. "Wir Nordrhein-Westfalen sind im Herzen dankbar für das Geschenk der Demokratie durch die Briten. Der Besuch der Königin im Landtag bleibt als besonderes Kapitel in der Geschichte des Parlaments in Erinnerung", so Landtags-Präsident André Kuper.

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In ihrer Rede vor dem Landtag im Jahr 2004 habe sie davon gesprochen, wie sich das deutsch-britische Verhältnis im Laufe ihres Lebens gewandelt habe: "Vom Krieg zum Frieden und von einer Partnerschaft zur heutigen dauerhaften Freundschaft", sagte Kuper. Diese Worte sollten laut dem Präsidenten allen politisch Verantwortlichen ein Appell sein, sich für ein gutes deutsch-britisches Miteinander und für Frieden in Europa einzusetzen.

Viele Menschen in NRW betroffen

Auch auf NRWs Straßen herrscht seit gestern Betroffenheit und Überraschung. Im WDR äußert sich ein Passant etwa mit: "Ich bin natürlich auch mit ihr aufgewachsen, ganz klar. Finde ich schon erschreckend, dass so eine Ikone leider dann nicht mehr unter uns weilt." Eine Frau versetzt sich vor allem in die britische Perspektive hinein: "Für die englischen Leute ist das ein Drama, ich finde es sehr traurig."

Auch ein Treffen der deutsch-britischen Gesellschaft am Donnerstagabend in Münster ist von der Nachricht überschattet worden. "Ich habe es doch nicht für möglich gehalten, sie hat ja so lange gelebt und sie ist immer dagewesen. Man konnte sich dann doch irgendwie nicht vorstellen, dass es jetzt vorbei ist", so einer der Gäste.