Böhmermann versus Kliemann: Reaktionen auf Betrugsvorwürfe
Stand: 06.05.2022, 19:52 Uhr
Recherchen von Jan Böhmermanns "ZDF Magazin Royale" sollen ergeben haben, dass YouTuber Fynn Kliemann in einen Betrug mit Masken verwickelt ist. Die Reaktionen im Netz lassen nicht auf sich warten.
Von Frank Menke
Aufdeckung eines Betrugs oder viel heiße Luft? In der neuesten Ausgabe des "ZDF Magazin Royale" behauptet Moderator Jan Böhmermann, dass der bekannte YouTuber Fynn Kliemann und sein Geschäftspartner Tom Illbruck ihre angeblich fair und nachhaltig in Portugal und Serbien hergestellten Masken zum Schutz gegen Corona in Bangladesch und Vietnam haben nähen lassen. Nach ZDF-Recherchen sollen sie auch defekte Masken an Flüchtlingslager geliefert haben.
Fragen und harsche Kritik im Netz
Multitalent Kliemann räumt zwar Fehler ein, bestreitet aber im Kern die Vorwürfe. Er ist Unternehmer, Musiker, Webdesigner, Influencer und ein Star im Internet. Bekannt wurde er durch seine YouTube-Kanäle "Der Heimwerkerking", "Kliemannsland" und "Fynn Kliemann Musik". In den sozialen Netzwerken werden nun viele Fragen aufgeworfen und harsche Kritik geübt - mit der netztypischen Dynamik.
So twitterte etwa die Schriftstellerin und Biologin Jasmin Schreiber: "Habe auch ziemlich viele Fragen dazu. [...] Das ist so menschenverachtend."
Andere User sprechen von "Doppelmoral" oder sagen: "Geld verdirbt immer noch den Charakter". Manch einer bringt auch den Wunsch nach staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen zum Ausdruck. Natürlich fehlen auch die schon obligatorischen üblen Beleidigungen nicht.
Blogger Behrensen: "Stoff für rechte Spacken und Trolle"
Der Blogger Martin Fehrensen sieht die Angelegenheit differenzierter und gibt Folgendes zu bedenken: "Rechte Spacken und Trolle haben damit einmal mehr Stoff für „Guck mal diese woken Hipster-Idioten mit ihrem Weltretten-Gelaber“.
Nachhaltigkeitspreis aberkannt
Umgehend auf die Vorwürfe reagierte die Stiftung Deutscher Nachhaltigspreis e.V. (DNP) auf Böhmermanns Recherchen. Sie erkannte Kliemann am Freitag den 2020 verliehenen Sonderpreis des "Next Economy Awards" (NEA) wieder ab.