So ist das Leben als Queen: 7 Fakten zum 70. Thronjubiläum

Stand: 02.06.2022, 14:46 Uhr

Tausende Termine, Reisen um die ganze Welt und mehrere Attentat-Versuche: Queen Elizabeth II. feiert ihr 70. Thronjubiläum und kann auf ein spannendes Leben zurückblicken. 7 Fakten über ihren Alltag.

Kein anderer Monarch auf der Welt sitzt so lange auf dem Thron wie die britische Königin Elizabeth II. Seit Donnerstag wird das 70. Thronjubiläum ausgiebig in Großbritannien gefeiert. In ihren sieben Jahrzehnten hat die 96 Jahre alte Queen schon viel erlebt. Hier ein paar spannende Details aus dem Leben einer Königin.

1. Viele Reisen, aber kein Reisepass

Als britische Königin hat Elizabeth zwar nicht die ganze Welt bereist, aber einen guten Teil. Der "Daily Telegraph" hat errechnet, dass die Queen zusammengerechnet 42 Mal um die Welt gereist ist, bevor sie im Alter von 89 Jahren die Auslandsreisen im November 2015 einstellte. Insgesamt hat sie mehr als hundert Länder bereist. Ihr häufigstes Ziel war Kanada mit 22 Reisen. Spitzenreiter in Europa war Frankreich mit 13 Besuchen. Ihre längste Auslandsreise dauerte 168 Tage von November 1953 bis Mai 1954 und führte sie in insgesamt 13 Länder.

Ein für Normalsterbliche wichtiges Utensil auf Reisen hatte die Queen übrigens nie dabei: einen Reisepass. Denn da alle britischen Pässe im Namen des jeweiligen Monarchen ausgestellt sind, verfügt sie selbst über keinen. Aus dem gleichen Grund darf Elizabeth II. auch ohne Führerschein Auto fahren.

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2. Politische Neutralität

Zwar hat die Queen keine politische Macht, aber rein offiziell dient jeder britische Regierungschef unter ihr. Über die Jahre sind da so einige zusammengekommen. Insgesamt gibt es unter der Regentschaft von Elizabeth II. 14 britische Premierminister. Der Erste war Winston Churchill von 1952 bis 1955 und der Aktuelle ist Boris Johnson seit 2019. Mit dem jeweiligen Premierminister trifft sich die Queen regelmäßig zu privaten Audienzen, die in der Regel wöchentlich im Buckingham-Palast stattfinden.

Mitentscheiden, wer die Regierung anführt, kann die Queen aber nicht. So darf sie selbst nicht wählen und sich auch nicht zur Wahl stellen. Als Staatsoberhaupt muss sie in politischen Fragen strikte Neutralität wahren.

3. Viel zu tun

Als Königin steht Elizabeth natürlich im Zentrum der Aufmerksamkeit. Wie vielen Menschen sie bereits die Hand schüttelte, ist nicht klar. Hobby-Schätzungen sprechen von rund 10.000 Menschen, die sie im Laufe eines regulären Arbeitsjahres traf.

Das liegt auch an den mehr als 21.000 offiziellen Terminen, die sie im Laufe ihrer Herrschaft absolviert hat. Zu den bekanntesten Anlässen zählen Staatsgäste: 112 Empfänge hat die Queen ausrichten lassen. Im Buckingham-Palast wurden zudem mehr als 180 Gartenpartys veranstaltet, mit mehr als 1,5 Millionen Gästen. Und dann mussten auch noch etwa 4000 Gesetzesentwürfe gebilligt werden.

4. Beliebtes Porträt-Objekt

Fotos gibt es von der Queen unzählige - schließlich wird sie in der Öffentlichkeit stets von Fotografen begleitet, die jeden Schritt festhalten. Deutlich seltener sind da Porträts der Königin. Doch auch da sind über die Jahrzehnte einige zusammengekommen. Insgesamt stand die Queen seit ihrem siebten Lebensjahr für mehr als 200 Porträts Modell. Die meisten wurden im traditionellen Stil gemalt. Ein Bild von Lucien Freud 2001 war jedoch besonders umstritten: Ein Kritiker meinte, sie sähe darauf aus wie einer ihrer Corgi-Hunde.

5. Keine Scheu vor moderner Technik

Als Elizabeth 1952 Königin wurde, ahnte noch niemand, was 70 Jahre später alles technisch möglich wäre. Doch über die Zeit hielt die Queen mit der modernen Technik mit. Bereits 1940 wandte sie sich als 14 Jahre alte Thronfolgerin erstmals übers Radio an die Nation. Ihre über Stunden von der BBC live übertragene Krönung 1953 gilt als Meilenstein beim Durchbruch des Fernsehens. Die Queen war auch eine der ersten, die eine E-Mail schrieb: Am 26. März 1976 eröffnete sie mit der Nachricht an den US-Verteidigungsminister die Zusammenarbeit zwischen Großbritannien und den USA an einer militärischen Programmiersprache. Und heutzutage nutzt sie wie selbstverständlich die Vorteile von Video-Konferenzen, um in Zeiten von Corona trotzdem ihre regelmäßigen Audienzen abzuhalten.

6. Gefährdete Person

Zwar freuen sich die meisten Menschen, wenn sie einen Blick auf die Queen erhaschen können. Doch als Staatsoberhaupt ist Elizabeth II. natürlich auch ein potentielles Angriffsziel. Erst am Sonntag lief ein Mann ins Buckingham-Areal, weil er die Queen sehen wollte. Vor wenigen Monaten gelang es einem anderen Mann, auf das Gelände der Residenz Schloss Windsor vorzudringen. Er hatte eine Armbrust dabei. Tatsächlich gibt es immer wieder kritische Vorfälle. 1982 drang ein Mann bis ins Schlafzimmer der Queen im Buckingham-Palast vor. Immerhin: Er wollte der Königin wohl nichts Böses.

Mindestens zwei Mal war das anders: Am 13. Juni 1981 feuerte ein 17-Jähriger Kugeln aus einer Replika-Pistole auf die Königin, die in der Nähe des Buckingham-Palasts hoch zu Pferde auf dem Weg zu einer Parade war. Er wurde zu fünf Jahren Haft verurteilt und verbüßte drei. Monate später schoss ein ebenfalls 17-Jähriger im neuseeländischen Dunedin auf die Monarchin, aber verfehlte sie. Er wurde zu drei Jahren Haft verurteilt. Die Tat wurde erst Jahre später offiziell bekannt.

7. Tierliebe Monarchin

Die Liebe der Queen zu ihren Hunden - vor allem den Corgis - und Pferden ist weltbekannt. Weniger bekannt ist, dass der Königin noch viel mehr Tiere gehören. Um genau zu sein: alle Delfine und Wale sowie Störe und Schwäne in britischen Gewässern. Das liegt an einem Erlass von 1324 aus der Zeit von König Edward II., der die Meerestiere zu "Royal Fish" bestimmte - und nie geändert wurde. Daher informierte der Fischer Robert Davies 2004 den Palast darüber, dass er in der Bucht von Swansea einen Stör gefangen habe. Ihm wurde genehmigt, den Fisch zu behalten.

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