Zum 96. Geburtstag: Sieben außergewöhnliche Fakten über die Queen

Stand: 21.04.2022, 06:00 Uhr

Wir gratulieren Queen Elizabeth II. zum 96. Geburtstag. Und nennen sieben außergewöhnliche Fakten, die wir über sie zusammengetragen haben.

Die Queen verbringt ihren Ehrentag ganz privat auf ihrem ostenglischen Landsitz Sandringham. Öffentlich wird der Tag lediglich mit Kanonenschüssen gewürdigt. Größere Feierlichkeiten und die traditionelle "Trooping the Colour"-Parade stehen stattdessen Anfang Juni an.

Mit einem viertägigen Programm und einem extra Feiertag für die Briten soll dann nicht nur der Geburtstag, sondern vor allem auch das 70-jährige Thronjubiläum der Monarchin in diesem Jahr zelebriert werden. Sieben außergewöhnliche Fakten über eine außergewöhnliche Frau.

1. Das große Wiegen vor dem Weihnachtsessen

Tradition wird sehr großgeschrieben im Hause Windsor. Natürlich auch an Weihnachten. Zu den lustigen Weihnachtstraditionen gehört das Wiegen der Gäste vor und nach dem Essen. Als minimale Zunahme für den Beweis, dass es geschmeckt hat, sollen 1,5 Kilo gelten. Eingeführt hat dies König Edward VII (1841 – 1910). Wie schwer die einzelnen Familienmitglieder sind, bleibt jedoch das Geheimnis der Queen.

2. Die Queen als Fan einer Pop-Band

Welche Musik mag die Queen? Eigens für den Hof komponierte klassische Musik oder doch eher guten R&B und fetzigen Pop? Für das Konzert zu ihrem 60. Thronjubiläum 2012 wurde auch eine ihrer Lieblingsbands eingeladen: JLS. Die R&B/Pop-Band wurde durch die britische Castingshow "X Factor" bekannt.

Die Queen plauderte nach dem Konzert mit den vier Sängern und erzählte ihnen, dass sie deren Konzerte gern im Fernsehen sieht - während des Abendessens. Das war keine freundliche Small-Talk-Lüge: Zur Verwunderung der erstaunten Band konnte die Queen mehrere ihrer Hits nennen.

3. Ein Diadem, eine BBC-Doku und eine Entschuldigung

2007 durfte die US-Fotografin Annie Leibovitz die offiziellen Palast-Fotos der Queen machen. Mit ihren elf Assistenten bereitete Leibovitz drei Wochen lang akribisch das halbstündige Fotoshooting vor. Und weil die Queen länger brauchte für das Anziehen ihres historischen Kostüms mit Diadem und langer Schleppe, kam sie 15 Minuten zu spät.

Leibovitz zeigte der Queen, wie sie sich auf einen Hocker setzen soll, checkte die Szene und bat sie, die "Krone" abzusetzen. "Because you look less dressy", frei übersetzt, "dann sehen Sie weniger herausgeputzt aus." Die Queen fragte spitz: "Less dressy? What do you think this is?" Sie könne nicht einfach das Diadem – es war nämlich keine Krone – ab- und wieder aufsetzen.

Der Kompromiss: Die Queen nahm den royalen Kopfschmuck für weitere Aufnahmen in anderen Settings ab. Zum Richten der Haare verließ sie den Raum. Die BBC hatte das Shooting für eine Dokumentation gefilmt - und als Teaser so zusammengeschnitten, dass der Eindruck entstand, die Queen hätte verärgert die Foto-Session abgebrochen. Die BBC entschuldigte sich dafür bei der Queen und Annie Leibovitz.

4. Ein Name wie eine alphabetische Prozession

Wie der Krone-Diadem-Faux-Pas von Annie Leibovitz zeigt, ist es gar nicht so einfach, alle Formalia korrekt einzuhalten. Wer die Queen zum Dinner trifft, kann sie unmöglich mit ihrem vollen Titel ansprechen. Das Essen ist kalt, bis das hier ausgesprochen ist: "Elizabeth the Second, by the Grace of God, of the United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland and of Her other realms and territories Queen, Head of the Commonwealth, Defender of the Faith". Es gibt zum Glück die Kurzform "Her Majesty The Queen", also "Ihre Majestät, die Königin". Aber auch die sorgt immer noch für reichlich Distanz zwischen der Regentin und dem Volk.

5. Helen Mirren in "The Queen" - ein Film mit Folgen

Die britische Schauspielerin Helen Mirren ist in das Seelenkostüm der Königin geschlüpft und hat sie 2006 in dem Film "The Queen" von Stephen Frears gespielt. Das überzeugte die Oscar-Jury und wohl auch Elizabeth selbst. Denn als erste Queen-Darstellerin überhaupt lud sie Mirren zum Dinner in den Buckingham Palace ein. Doch Helen Mirren sagte ab, wegen Dreharbeiten in den USA. Die Queen blieb hartnäckig, lud Mirren immer wieder ein - erfolgreich. Meist war die Schauspielerin dann eine von mehreren hundert anderen Gästen.

Aber 2014 war es zur großen Überraschung von Mirren nur eine kleine Runde von acht Personen mit der Queen, Prinz Philip und "lauter Pferdeleuten", wie die Schauspielerin, die keine Ahnung von Pferden hat, später berichtete. Dennoch war es ein formales Setting, keine Zeit für ein vertrautes Gespräch zu zweit von Queen zu Queen-Darstellerin.

6. Die Kosenamen der Royals für die Queen

In dem Film "The Queen" benutzt ihr mittlerweile verstorbener Ehemann Philip einen Kosenamen für die Queen, der als historisch verbürgt gilt: "cabbage" nannte er sie, was man mit "Kohlköpfchen" übersetzen könnte. Es gibt auch Quellen, die schreiben, dass Philip sie "sausage", also "Würstchen" nannte.

Weiter verbreitet in der Familie ist "Lilibet", so soll sich die Queen als kleines Kind selbst genannt haben, als sie noch Probleme hatte, "Elizabeth" auszusprechen. Das wurde einer breiten Öffentlichkeit bekannt, als Harry und Meghan ihrer Tochter, der Urenkelin der Queen, 2021 diesen Namen gaben.

7. Plaudereien aus dem Nähkästchen

Die Sicherheitsbeamten gaben der Queen keinen Kose-, sondern einen Code-Namen: "Sharon" wurde sie genannt - bis das Boulevard-Blatt "The Sun" dies enthüllte. Auch um es der Security leichter zu machen, trägt Elizabeth gern knallige Farben und ausladende Hüte. So kann die nur 1,63 Zentimeter große Monarchin besser in Menschenmengen, die sich schnell um sie herum bilden, erkannt werden.

Seit 2002 ist Angela Kelly, Hofschneiderin und Stylistin, für das Outfit der Königin verantwortlich. Zum 60. Thronjubiläum veröffentlichte sie ein Buch ("Das trägt die Queen"). Kellys Plaudereien aus dem Nähkästchen sind dabei so diskret, dass sie die spannendsten Fragen offen lässt: Was trägt die Queen, wenn sie vor dem Fernseher abhängt? Jogginghosen oder Jeans?

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