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Im Rheinischen Braunkohlerevier haben Klimaschutz-Aktivisten am Samstag für ein sofortiges Ende der Stromerzeugung aus Kohle und Gas demonstriert. Die Polizei war mit einem Großaufgebot von Beamten aus mehreren Bundesländern im Einsatz.
Aufgerufen zu den Aktionen hatte das Bündnis "Ende Gelände", das unter anderem von der Initiative "Fridays for Future" unterstützt wird. "Ende Gelände" sprach von insgesamt 3.000 Teilnehmern. Laut Polizei war unklar, wie viele Menschen an den Aktionen beteiligt waren. "Aus polizeilicher Sicht ist die Situation sehr unübersichtlich", sagte ein Polizist dem WDR. "Es gibt viele kleinere Camps und Aktionen an verschiedenen Orten."
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Proteste im Rheinischen Braunkohle-Revier
Nach Monaten Corona-Pause wird im rheinischen Braunkohlerevier wieder demonstriert. Ein Großaufgebot der Polizei ist im Einsatz.
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Bilanz der Polizei
Bei den Aktionen kam es teilweise zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Umweltaktivisten und der Polizei. Dabei setzten die Einsatzkräfte Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Unter anderem hätten Demonstranten am Tagebau mehrfach Aufforderungen ignoriert, nicht weiter in Richtung der Abbruchkante zu laufen.
Laut Aachener Polizei wurden am Samstag 47 Personen nach Verübung von Straftaten festgenommen und 64 weitere kamen in polizeilichen Gewahrsam. Der Großteil wurde nach Feststellung der Identität wieder entlassen. Außerdem erhielten 300 weitere Aktivisten Platzverweise und wurden mit Bussen aus dem Bereich des Tagebaus Garzweiler II transportiert.
Proteste an Kraftwerken in NRW
In den frühen Morgenstunden waren Klimaschützer in den Tagebau Garzweiler II eingedrungen. Außerdem blockierten Aktivisten Förderbänder, die zum Kraftwerk Frimmersdorf in Grevenbroich führen. Die Blockade wurde von der Polizei zügig aufgelöst.
Ein Novum an diesem Wochenende: Am Düsseldorfer Gaskraftwerk Lausward blockierten rund 250 Klimaschützer die Zufahrt zum Kraftwerk. Davor war die Gasinfrastruktur noch nie von den Protesten betroffen. Die Aktivisten kritisieren, dass die Produktionskette von Gas genauso klimaschädlich sei wie Kohlekraft, weil dabei Methan freigesetzt werde.
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Weitere Blockaden
Auch Kohlebunker des RWE-Konzerns sowie Förderbänder am Kraftwerk Weisweiler wurden blockiert. Am Mittag besetzten Aktivisten die Hambachbahn bei Elsdorf. Laut Polizei waren rund 150 Personen an zwei Stellen auf den Gleisen. Der Betrieb der Anlagen sei aber nicht eingeschränkt gewesen, sagte ein RWE-Sprecher. Am Abend machten sich erneut rund 100 Demonstranten auf den Weg nach Grevenbroich zum Kraftwerk Frimmersdorf und blockierten dort die Bahngleise.
Mahnwachen von RWE

Die RWE-Mahnwache
Mitarbeiter des Tagebaubetreibers RWE organisierten mehrere Mahnwachen. "Wir wollen dem Wahnsinn der Aktionen entgegentreten", sagte Klaus Emmerich, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender des Tagebaus Garzweiler. In der Belegschaft herrsche Unverständnis wegen der Proteste. "Wir haben einen festgelegten Ausstiegsplan. Wir sind bereit, den mitzutragen - wenn auch nicht glücklich", so Emmerich. "Von der anderen Seite werden wir immer mehr unter Druck gesetzt, gegängelt."
Demo gegen Abbaggern von Dörfern
Am Nachmittag hatte das Bündnis "Alle Dörfer bleiben!" einen Demonstrationszug gestartet. Die Teilnehmer protestierten damit gegen das Abbaggern einzelner Dörfer für den Tagebau.
Im Ort Keyenberg nahe des Tagebaus Garzweiler besetzten Teilnehmer des Demonstrationszugs einen leer stehenden Gasthof, der wie auch andere Gebäude im Ort bereits an RWE verkauft ist. Keyenberg soll bis spätestens 2025 dem Tagebau weichen. Nach Angaben von RWE ist die Umsiedlung der 1.500 Bewohner der Ortschaften bereits weit fortgeschritten.
Garzweiler Zentrum des Kohlestreits
Nach dem Ende der Auseinandersetzungen um den Hambacher Forst ist der Tagebau Garzweiler zum neuen Zentrum des Streits um die Braunkohle geworden. RWE will den Tagebau bis zum Abschalten seines letzten Braunkohlekraftwerks 2038 weiter betreiben. Dabei sollen noch mehrere Dörfer den Baggern weichen.
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Stand: 27.09.2020, 09:22