Ein kollabiertes Pferd liegt auf der Könisallee in Düsseldorf.

Schützen-Umzug: Pferd bricht auf der Düsseldorfer Kö zusammen und stirbt

Stand: 16.07.2022, 21:04 Uhr

Beim Umzug eines Schützenvereins auf der Düsseldorfer Königsallee ist am frühen Samstagabend ein Pferd zusammengebrochen. Das Tier schlug mit dem Kopf auf den Asphalt und starb.

Nach Angaben von Teilnehmern des Umzugs soll das Pferd 14 Jahre alt gewesen sein. Es wurde mithilfe eines Feuerwehrkrans geborgen. Eine Tierärztin war laut Polizei vor Ort. Nun werde das Tier zur pathologischen Untersuchung gebracht. In der Düsseldorfer Innenstadt wurde mehrere Straßen gesperrt.

Pferd war auf der Stelle tot

Verantwortlich für die Organisation des Umzugs ist Ernst-Toni Kreuls von den Düsseldorfer St.-Sebastianus-Schützen. Kreuls hat den Vorfall selbst nicht gesehen, da er an der Spitze der Parade ritt. Aus Erzählungen von Schützenbrüdern wisse er aber, dass das Pferd plötzlich umgefallen und auf der Stelle tot gewesen sei, sagte Kreuls dem WDR. Dem Reiter sei nichts passiert.

Alle Tiere vom Veterinäramt untersucht

Insgesamt nahmen 30 Pferde teil an der Parade durch die Düsseldorfer Innenstadt entlang der Nobel-Einkaufsstraße Kö und durch die Altstadt. Laut Kreuls wurden vorher alle Tiere vom Düsseldorfer Veterinäramt in Augenschein genommen und fotografiert. "Es hat keinerlei Beanstandungen gegeben", versicherte der Organisator. Kein Pferd wurde gesperrt.

Alle Reiter und Pferde hätten schon häufig an Umzügen teilgenommen, betonte Kreuls. Die Situation sei also weder für Pferde noch Reiter neu gewesen.

Am Sonntag Parade mit 50 Pferden

Eine weitere Parade im Rahmen des großen Düsseldorfer Schützenfestes wird es am Sonntag geben. Von einer Absage aufgrund des Vorfalls war am Samstagabend nicht die Rede. Am Sonntag laufen 50 Pferde mit - es sei denn, die Temperaturen steigen auf 30 Grad oder mehr. Dann werden an dem Umzug keine Tiere teilnehmen.

Kritik an Teilnahme von Pferden bei Umzügen

Passanten, die den Vorfall sahen, empörten sich über den Einsatz von Tieren bei der Parade. Tierschützer kritisieren seit Jahren, dass Pferde im Karneval und bei Schützen-Umzügen mitlaufen.

Es kommt immer wieder zu Zwischenfällen, wenn die Tiere in Stress geraten. Beim Kölner Rosenmontagszug 2017 erlitt ein Pferd einen Schwächeanfall. 2018 ging ein Tier durch. Vor wenigen Tagen riss sich ein Pferd beim Schützenfest in Senden im Kreis Coesfeld durch und verletzte einen Mann schwer.

Im Karneval sind Pferde nach den Vorfällen weiter erlaubt - sie dürfen aber nur unter strengen Auflagen bei den Paraden mitlaufen.