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Vor allem in Ballungsräumen sind bezahlbare Wohnungen knapp. Wer sich Preise von 11 bis 13 Euro pro Quadratmeter nicht leisten kann, hat in manchen Städten sehr schlechte Chancen. Können leerstehende Büroflächen dieses Problem lösen?
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Leere Büros als bezahlbarer Wohnraum?
Durch die Corona-Pandemie arbeiten deutlich mehr Menschen von zu Hause – viele Büros werden nicht mehr benötigt. 235.000 neue Wohnungen könnten durch die Umwandlung dieser Büros entstehen, heißt es in einer Studie des Bau-Beratungsinstituts.
Mieterschutzbund: Kein neuer Luxuswohnraum
Der Mieterschutzbund NRW findet die Idee spannend. Geschäftsführerin Sarah Primus ist allerdings wichtig, dass auch wirklich bezahlbarer Wohnraum entsteht. "Mehr Luxuswohnraum brauchen wir nicht", sagt Primus.
Genau das ist aber eine Tendenz: Die Grundrisse von Gewerbegebäuden sind nämlich auf große Flächen ausgelegt. Deshalb bauen viele Investoren diese Gebäude eher zu teuren Lofts und Eigentumswohnungen um als zu bezahlbaren Mietwohnungen.
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Oft ist Neubau günstiger als Umbau
Ein weiteres Problem ist der Zustand der Gebäude. Moderne Büroflächen lassen sich weiterhin problemlos als Büros vermieten. Es kämen also hauptsächlich ältere Gebäude in Frage, sagt Makler Jörg Schnorrenberger. Neben der Beseitigung von gesundheitlichen Risiken wie Asbest und PCB müssten beispielsweise auch Küchen und Bäder aufwendig umgebaut werden. "Oft ist es günstiger, abzureißen und neu zu bauen", so Schnorrenberger.
Wohnen: Wie geht es besser?. die story. 04.09.2019. 44:00 Min.. UT. Verfügbar bis 30.12.2099. WDR. Von Justine Rosenkranz, Sara Wendhack.
Umbau geht schneller
Ein Umbau hat aber auch Vorteile: "Wenn ich im Bestand bin, habe ich Baurecht", erklärt die Düsseldorfer Baudezernentin Cornelia Zuschke. "So kann es sein, dass ich einige gesetzliche Verfahren überspringen kann und relativ schnell zum Ziel komme."

Jörg Beste, Geschäftsführer des Architekturforums Rheinland, weist aber auf eine ganz andere Problematik hin: Die Fläche der Städte wird nicht größer. Büros zu Wohnungen umzubauen helfe maximal für die nächsten zehn bis 15 Jahre, meint Beste: "Und dann suche ich wieder nach irgendwelchen Flächen. Die Idee, über diese Art von Wohnraumförderung preiswerten Wohnungsbau zu machen, die ist kurzsichtig."
Nur ein Baustein
Der Umbau von Büros in Wohnungen kann nur ein Baustein sein, um Wohnen in Städten bezahlbarer zu machen. Viele Expertinnen und Experten sind sich einig: Die eigentliche Stellschraube wäre, das Grundrecht auf Wohnen nicht mehr dem Markt zu überlassen. Das hieße aber auch: Massiv in den Wohnungsmarkt eingreifen.
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Stand: 23.02.2021, 14:57