Ostermarsch am Ostersonntag: 100 Teilnehmer bei Fahrradkorso

Stand: 17.04.2022, 11:45 Uhr

Am Ostersonntag wurde in NRW für Frieden und Klimaschutz geradelt. Etwa 100 Menschen waren dabei - trotz Kritik im Vorfeld.

Der Ostermarsch führte als Fahrradkorso von Essen über Gelsenkirchen und Herne nach Bochum. Dort findet auch die Schlusskundgebung statt. Etwa 100 Teilnehmer stiegen am Morgen in Essen aufs Rad.

Zum Abschluss der Ostermärsche Ruhr sind morgen noch mehrere Kundgebungen in Dortmund geplant. Dabei soll es nicht nur gegen den Krieg in der Ukraine gehen, sondern auch gegen rechte Gewalt und für mehr Klimaschutz.

Debatte um Waffenlieferungen

Kritik gab es im Vorfeld daran, dass die Friedensbewegung Waffenlieferungen generell ablehnt - und damit auch an die Ukraine. Harsche Worte kamen dabei von FDP-Außenpolitiker Alexander Graf Lambsdorff, der die Teilnehmer die "fünfte Kolonne Wladimir Putins" bezeichnete.

Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) hatte an alle Ostermarschierer appelliert, bei ihren Aktionen deutlich zu machen, „dass sie sich gegen Putins Krieg richten“. Der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) erklärte, das Motto "Frieden schaffen ohne Waffen" sei aktuell eine Arroganz gegenüber den Menschen in der Ukraine. "Pazifismus auf Kosten anderer ist zynisch", sagte er dem Bayerischen Rundfunk.

Angst vor dem Dritten Weltkrieg

Vertreter der Friedensbewegung wiesen die Anschuldigungen an ihrer Haltung zurück und erklärten, sie verurteilten den russischen Angriffskrieg und forderte einen sofortigen Waffenstillstand sowie den Rückzug der russischen Truppen. "Wir wollen, dass es keinen Dritten Weltkrieg gibt", sagte ein Teilnehmer beim gestrigen Ostermarsch in Düsseldorf gegenüber dem WDR. Waffen bedeuteten Eskalation. "Wir müssen verhandeln".

Von einem führenden Politiker als Helfer Putins bezeichnet zu werden, nur weil er für Frieden auf die Straße ginge, könne er nicht verstehen, sagte ein anderer.

Ein Vorschlag ist, wegen des russischen Angriffs auf russisches Öl und Gas zu verzichten - und die Folgen für Deutschland zu akzeptieren.