Schornsteine eines Kraftwerks

Guten Morgen, NRW!

Stand: 30.05.2023, 08:11 Uhr

Unterzeichnung des neuen Reviervertrags zum Kohleausstieg • Vater und Sohn nach Unglück am Rhein gestorben • Diskussion um Kurs in der Türkei-Politik • Der Nachrichtenüberblick.

Zusammengestellt von Sabine Meuter und Jörn Seidel aus dem WDR-Newsroom.

Thema des Tages

Unterzeichnung des neuen Reviervertrags zum Kohleausstieg: Heute ist ein entscheidender Tag für das Rheinische Braunkohlerevier: Die NRW-Landesregierung, die betroffenen Landkreise und Kommunen, Vertreter der Zukunftsagentur Rheinisches Revier (ZRR), Gewerkschaften und die Handels- und Handwerkskammern der Region unterzeichnen heute Morgen in Mönchengladbach einen neuen Reviervertrag. Damit soll der um acht Jahre vorgezogene Ausstieg aus der Braunkohleförderung und der Wandel in der Region besiegelt werden.

Die Industrie- und Handelskammer Köln will den Vertrag nicht unterschreiben. Deren Präsidentin, Nicole Grünewald, zweifelt an dem gesamten Vorhaben. Bisher habe "uns niemand plausibel erklären können", wie der Strukturwandel innerhalb von sechseinhalb Jahren gelingen soll - inklusive der Schaffung von Arbeitsplätzen und dem Zubau von erneuerbaren Energieträgern, um die Energiesicherheit zu gewährleisten, sagte sie dem "Kölner Stadt-Anzeiger".

Nachrichten aus NRW

Vater und Sohn nach Unfall am Rhein gestorben: Im Rhein in Bornheim sind am Pfingstmontag ein Vater und sein siebenjähriger Sohn verunglückt. Mittlerweile ist bekannt geworden, dass außer dem Vater auch der Sohn im Krankenhaus verstorben ist. Zuvor suchten 170 Rettungskräfte mit Booten und per Hubschrauber nach den zwei Vermissten am Herseler Werth, einer Insel zwischen Köln und Bonn. Nach mehr als einer Stunde wurden sie im Wasser gefunden.

Der 36 Jahre alte Vater starb am Abend im Krankenhaus. Er hatte versucht, sein siebenjähriges Kind aus dem Fluss zu retten und war dabei selbst von der Strömung unter Wasser gezogen worden. Das andere Kind des Mannes, ein Vierjähriger, konnte sich selbst ans Ufer retten. Alle drei konnten nach bisherigen Informationen nicht schwimmen.

Großes Feuer im Hohen Venn: Im Hohen Venn an der deutsch-belgischen Grenze brennt vertrocknetes Gras im Hochmoor. Etwa 170 Hektar sind bereits verbrannt. Die belgische Feuerwehr hat deutsche Kollegen zur Hilfe angefordert, um das Feuer im Naturschutzgebiet zu löschen.

Gedenkfeier gestern in Solingen zu 30 Jahren Brandanschlag: Solingen hat gestern den Opfern des rassistischen Brandanschlags vor 30 Jahren gedacht. Bei der Gedenkfeier wurde besonders Mevlüde Genç geehrt. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier war zu Gast. Das Staatsoberhaupt dankte Mevlüde Genç dafür, dass sie nach dem Brandanschlag für Versöhnung eintrat, aber auch, dass sie von der gesamten Gesellschaft forderte, hart gegen Rechtsextremismus, Hass und Gewalt vorzugehen.

Wohnungsnot in Bielefeld, aber gleichzeitig Leerstände: In Bielefeld stehen zahlreiche Häuser leer - während manche händeringend eine Wohnung suchen. Seit drei Jahren sammelt der Bielefelder Umweltverein "pro grün" solche Leerstände und veröffentlicht sie anonymisiert auf einer Homepage.

Hunderte leere Häuser und Baulücken haben Bürger dort gemeldet, sagt Vereinssprecher Martin Enderle. Bielefeld müsse handeln, etwa mit einer Wohnraumschutzsatzung. Die gibt es in Bonn, Köln oder Münster. Hauseigentümer dort müssen Leerstände im ersten halben Jahr melden und diese begründen, sonst drohen Strafen. 

Warnstreiks im Handel - heute in Ostwestfalen: In Ostwestfalen könnte heute das Einkaufen in Geschäften oder Supermärkten schwierig, vielleicht sogar nicht möglich sein. Der Grund: Die Gewerkschaft Verdi ruft heute und morgen erneut Beschäftigte im Einzelhandel sowie im Groß- und Außenhandel zu Warnstreiks auf. Schwerpunkte sollen unter anderem in Filialen von Ketten wie Primark, H&M, Kaufland, Ikea und Marktkauf sein.

Mehr Schlagzeilen

Ausschreitungen im Kosovo mit vielen Verletzten: Bei Ausschreitungen im Nord-Kosovo sind dutzende Menschen verletzt worden - auch Soldaten der von der Nato geführten Friedensmission im Land. Sie hatten sich serbischen Demonstranten entgegengestellt, die die Stadtverwaltung in Zvecan stürmen wollten. Im Nord-Kosovo leben mehrheitlich ethnische Serben. Viele erkennen den Kosovo und dessen Regierung nicht an - deshalb kommt es immer wieder zu Spanungen.

Diskussion über Kurs in der Türkei-Politik: Die Wiederwahl des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan hat eine Diskussion über den Umgang mit der Türkei und die Integration türkischstämmiger Menschen in Deutschland ausgelöst. Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) kritisierte, dass die, die jetzt in Deutschland feiern, nicht für die Folgen ihrer Wahl einstehen müssten - in der Türkei müssten das viele durch Armut und Unfreiheit.

Dass Erdoğan von Wählern in Deutschland eine Zwei-Drittel-Mehrheit bekommen hat, sei eine Absage der Menschen an das Zusammenleben in Deutschland und die liberale Demokratie, so Özdemir. Die CDU-Bundestagsabgeordnete Serap Güler nannte die Autokorsos - unter anderem in Duisburg und Köln - "verstörend".

Bahn erwartet Reaktion auf Tarifangebot: Kommt Bewegung in die Tarifverhandlungen bei der Deutschen Bahn - ja oder nein? Die Deutsche Bahn erwartet heute eine Antwort der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG auf ihr jüngstes Tarifangebot. Die Bahn hatte der EVG eine Frist bis heute gesetzt, um auf das Angebot zu reagieren. Wie und ob sie das tut, ist offen. Wenn es hart auf hart kommt, könnten neue Warnstreiks drohen.

Das Wetter in NRW

Frühlingswetter mit Sonne und Wolken

Frühlingswetter mit Sonne und Wolken

Teils wolkig, teils sonnig: Heute legt die Sonne immer mal wieder eine Pause ein. Zunächst schieben sich von der Nordsee her hochnebelartige Wolken zu uns in den Westen, die besonders in den Gebieten nördlich der Ruhr dichter sind und sich zäh in den Tag hinein halten können. Vereinzelt kann Nieselregen fallen. Zwischen Eifel, Kölner Bucht und Siegerland ist es teils wolkig, teils sonnig mit mehr Sonne am Nachmittag. Die Luft erwärmt sich auf 17 Grad im Tecklenburger Land bis 22 Grad in der Wahner Heide, im Rothaargebirge werden es 13 bis 16 Grad. Der Nord- bis Nordostwind weht böig.

Und übrigens ...

China entsendet Zivilisten zur Raumstation: China hat erstmals einen Zivilisten als Teil einer bemannten Mission zur Raumstation Tiangong geschickt. Die Shenzhou-16-Mission mit insgesamt drei Astronauten startete heute vom chinesischen Weltraumbahnhof Jiuquan in der Gobi-Wüste, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Der Professor Gui Haichao von der Universität für Luft- und Raumfahrt Peking wird während der Mission zahlreiche wissenschaftliche Experimente vornehmen. China hat Milliarden Dollar in sein Weltraumprogramm investiert, um zu den führenden Raumfahrtnationen USA und Russland aufzuschließen.

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