Ein Boot der italienischen Küstenwache transportiert Migranten unter der Beobachtung einer Gruppe von Touristen.

Guten Morgen, NRW!

Stand: 19.09.2023, 07:45 Uhr

Viele Geflüchtete kommen nach Europa - wie geht es weiter? • UNO-Vollversammlung startet in New York • Weiter Probleme auf der Bahnstrecke Köln - Düsseldorf. Der Nachrichtenüberblick.

Zusammengestellt von Sabine Meuter und Simone Maurer aus dem WDR-Newsroom.

Thema des Tages

Viele Geflüchtete kommen nach Europa - wie geht es weiter? Immer mehr Migranten kommen nach Europa. Alleine auf der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa sind vergangene Woche an einem Tag rund 5.000 Bootsflüchtlinge eingetroffen. Auch in Deutschland sind die Asylbewerberzahlen gestiegen – im ersten Halbjahr sind so viele Asylbewerber angekommen wie seit sieben Jahren nicht. Dadurch gerät die Politik zunehmend unter Handlungsdruck. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) machte jetzt mit der Forderung nach einer Obergrenze für Asylbewerber von sich reden. Die Bundesregierung wies diese Forderung zurück, weil sie die Probleme nicht löse. Die FDP dringt darauf, Marokko, Algerien und Tunesien als sichere Herkunftsstaaten auszuweisen; die Grünen lehnen das kategorisch ab und verweisen auf Menschenrechtsverletzungen in diesen Ländern.

Fakt ist jedenfalls: Die Belastungen für die Kommunen durch die ihnen zugewiesenen Asylbewerber sind groß. Zumal oftmals nicht genügend Wohnraum vorhanden ist. Mit einem konstruktiven Vorschlag hat sich nun in Erwitte (Kreis Soest) der Rat beschäftigt und einstimmig beschlossen, dass geflüchtete Menschen demnächst auch in sogenannten Tiny-Häusern untergebracht werden sollen. In den Mini-Häusern sollen vor allem kleine Familien wohnen. Dort hätten sie mehr Privatsphäre. Geplant sind 14 Tiny-Häuser. Die Kosten liegen bei insgesamt 550.000 Euro. Die Mini-Häuser seien eine zusätzliche Alternative zu bestehenden Container-Wohnungen und angemietetem Wohnraum.

Mehr Schlagzeilen

Der Sitzungssaal der UN-Vollversammlung im Hauptquartier in New York

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UNO-Vollversammlung startet in New York Einmal im Jahr kommen Spitzenpolitiker aus aller Welt am Sitz der Vereinten Nationen zu einer Generaldebatte zusammen. Heute startet die 78. Generaldebatte der Vereinten Nationen in New York. Am ersten Tag des einwöchigen diplomatischen Spitzentreffens werden unter anderen US-Präsident Joe Biden, der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) Reden halten. Themen der Zusammenkunft: Klimawandel, Armut und vor allem der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Ukraine-Kontaktgruppe trifft sich in Ramstein Politiker und ranghohe Militärs aus 50 Staaten kommen heute erneut auf der US-amerikanischen Airbase in Ramstein zu einem Treffen zusammen. Bei dieser sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe beraten die Teilnehmer inzwischen zum fünften Mal über Hilfen für die Ukraine. Initiator der Zusammenkunft ist der amerikanische Verteidigungsminister Lloyd Austin. Zum ersten Mal dabei sein wird der neue ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow. Sein deutscher Amtskollege Boris Pistorius (SPD) nimmt hingegen wegen einer Corona-Erkrankung nicht teil. Deutschland kündigte vor dem Treffen an, weitere Waffen und Munition an die Ukraine zu liefern. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums hat das Hilfspaket ein Volumen von 400 Millionen Euro. Enthalten seien u.a. Mörsermunition und Fahrzeuge zur Minenräumung. Über die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern habe die Bundesregierung noch nicht entschieden, hieß es.

Amnesty verzeichnet weltweit mehr Unterdrückung • Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International beobachtet in Deutschland Einschränkungen der Versammlungsfreiheit durch flächendeckende Versammlungsverbote, vorbeugende Inhaftierungen und den Einsatz gewaltsamer Polizeistrategien. Laut Amnesty gibt es weltweit einen Anstieg staatlicher Unterdrückung. In Deutschland seien vor allem Klimaaktivisten zurzeit zunehmenden Repressionen ausgesetzt, hieß es.

Durchsuchungen bei Neonazi-Gruppe Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat die Neonazi-Gruppierung "Hammerskins" verboten. Seit heute früh setzt die Polizei das Verbot um und durchsucht nach Informationen von WDR und NDR bundesweit Wohnungen von 28 mutmaßlichen Führungspersonen der Gruppe. Mit den "Hammerskins" hat das Innenministerium auch deren Unterstützer-Gruppe "Crew 38" verboten.

Nachrichten aus NRW

Weiter Probleme auf der Bahnstrecke Köln - Düsseldorf Der Start des Regionalexpress RRX zwischen Köln und Düsseldorf verzögert sich weiter. Ursprünglich war angekündigt, dass er ab heute Abend wieder fährt. Gestern Abend hieß es aber von der Deutschen Bahn, es gebe noch Probleme mit der Software, die den Bahnverkehr steuert: Die Strecke zwischen Düsseldorf und Köln bleibe deshalb wohl mindestens bis Sonntagabend gesperrt. Der S-Bahnverkehr wird frühestens zum Betriebsbeginn am Montagmorgen wieder laufen.

Vorerst keine Wasserbusse auf dem Rhein • Im Raum Düsseldorf werden wohl auf absehbare Zeit keine Wasserbusse auf dem Rhein verkehren. Eine Studie rät von einem Linien-Bootsbetrieb ab. Die externen Gutachter hatten dabei die Region von Leverkusen im Süden über Monheim, Dormagen, Düsseldorf, Neuss und Meerbusch bis nach Duisburg im Norden in den Blick genommen. Ihr Ergebnis: Die Nachfrage nach Wasserbussen dürfte gering sein.

Ungelernte werden zu Fachkräften Deutschlands Unternehmen leiden unter einem Fachkräftemangel. Aber statt darüber nur zu klagen, gibt es etwa in Südwestfalen Firmen, die aktiv werden und ihre ungelernten Beschäftigten ausbilden. Möglich macht das eine Qualifizierungsoffensive der Arbeitsagenturen, die den Teilnehmern ihren bisherigen Lohn zahlen. So gewinnen Firmen neue Fachkräfte.

1. FC Köln hofft auf Freispruch vor dem Cas • Fußball-Bundesligist 1. FC Köln hofft auf eine Aufhebung der von der FIFA verhängten Transfersperre. Bei der heute beginnenden Verhandlung vor dem Internationalen Sportgerichtshof Cas wollen die Kölner eine endgültige Aufhebung des Urteils erreichen. Der Fußball-Weltverband hatte gegen den Bundesliga-Club wegen eines vermeintlichen Fehlverhaltens bei der Verpflichtung des damals 17 Jahre alten Nachwuchsstürmers Jaka Cuber Potocnik von Olimpija Ljubljana im Januar 2022 eine Transfersperre für zwei Wechselperioden sowie eine Strafzahlung verhängt.

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Zwei Mädchen lassen ihre Haare im Sturm fliegen

Stürmische Böen in NRW erwartet

Sonne, Wolken und stürmische Böen Die Nacht war vielfach nass - in der Frühe klingen nun die Schauer allmählich ab. Tagsüber wechseln sich überall bei uns im Westen Sonne und Wolken ab. Mit Temperaturen bis 22 Grad bleibt es warm, aber es kann starke bis stürmische Böen geben. Nachmittags ziehen zuerst am Niederrhein und im Münsterland dichte Wolken auf, die sich südostwärts ausbreiten und am Abend das Siegerland und die Warburger Börde erreichen. Am späten Abend kann es im äußersten Nordwesten etwas regnen.

Und übrigens ...

Verkehrsschild - Verkehrsberuhigter Bereich

Verkehrsberuhigte Straßen haben ein Tempolimit

Spielstraße in Essen wird für Verkehr voll gesperrt • Wer mit einem Fahrzeug auf einer Straße unterwegs ist, die als Spielstraße ausgewiesen ist, darf höchstens 7 km/h fahren. Viele wissen das nicht bzw. halten sich nicht daran. Die Stadt Essen will nun Autofahrer sensibilisieren und macht dafür heute in der Zeit zwischen circa 12 und 17 Uhr eine Vollsperrung des Imbuschwegs im Abschnitt zwischen der Einmündung Gelsenholz und der städtischen Kita Imbuschweg für den motorisierten Verkehr.

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