Zusammengestellt von Sabine Meuter und Benedikt Strickmann aus dem WDR-Newsroom.
Thema des Tages
Lage am Kachowka-Staudamm im Süden der Ukraine: Gestern ist der Kachowka-Staudamm im Süden der Ukraine teilweise gebrochen. Was genau die Ursache ist, bleibt weiter unklar. Die Ukraine und Russland werfen sich gegenseitig vor, für die Zerstörung des Staudamms und die daraus folgenden Überschwemmungen verantwortlich zu sein. Nach ukrainischen Angaben sind etwa 42.000 Menschen von Überschwemmungen bedroht. Die UNO warnt vor humanitären Folgen für hunderttausende Menschen.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach bei RTL von einer neuen Dimension im Krieg: "Der Angriff auf den Staudamm ist einer, den wir schon lange befürchtet haben", so Scholz. "Das ist natürlich nach allem, was man annehmen kann, eine Aggression der russischen Seite, um die ukrainische Offensive zur Verteidigung des eigenen Landes aufzuhalten, aber natürlich mit schlimmen Konsequenzen für alle, die in dem Einzugsbereich dieses Staudamms leben."
Unklar sind bislang auch die Folgen des Staudamm-Bruchs für die Versorgung des Kernkraftwerks Saporischschja, das Kühlwasser aus dem Stausee Kachowka bezieht. Die Internationale Atomenerie-Organisation (IAEA) sieht "kein unmittelbares nukleares Risiko" durch die Zerstörung des Damms. IAEA-Experten vor Ort "beobachten die Situation". IAEA-Chef Rafael Grossi warnte aber, der Wasserstand könnte in wenigen Tagen auf ein gefährliches Niveau sinken, wenn keine Lösung gefunden werde. Die Anlage ist zwar abgeschaltet, Kühlwasser ist aber trotzdem nötig, unter anderem um die Brennelemente zu kühlen und eine nukleare Katastrophe zu verhindern.
Mehr Schlagzeilen
Erstes Deutschland-Konzert von Rammstein: Heute findet in München das erste Konzert von Rammstein auf ihrer Europa-Stadiontournee statt. Die Band steht aktuell stark in der Kritik: Mehrere Frauen erheben schwere Vorwürfe gegen den Rammstein-Sänger Till Lindemann. Gegenüber NDR und Süddeutscher Zeitung beschreiben sie, wie zahlreiche junge Frauen offenbar gezielt rekrutiert wurden, um mit dem Rammstein-Sänger Sex zu haben.
Deutscher Evangelischer Kirchentag beginnt: In Nürnberg beginnt heute der 38. Evangelische Kirchentag. Zehntausende evangelische Christen werden bis Sonntag in der mittelfränkischen Stadt erwartet. Der Eröffnungsgottesdienst beginnt am späten Nachmittag auf dem Hauptmarkt. Auf vier von 2.000 Veranstaltungen wird auch über den sexuellen Missbrauch in der evangelischen Kirche gesprochen.
Anzeigetafel am Bahnhof
Bahn muss weniger Entschädigung zahlen: Bahnreisende haben ab heute in weniger Fällen Anspruch auf Entschädigung. Die gibt es laut EU-Verordnung jetzt nicht mehr, wenn sich ein Zug wegen außergewöhnlicher Umstände verspätet - etwa durch geklaute Kabel, Notfälle im Zug oder Personen im Gleis. Auch bei Unwettern soll es laut der Verordnung kein Geld mehr zurück geben - die Deutsche Bahn sagt aber, sie wolle bei Extremwetterereignissen kulant bleiben. Anspruch auf Entschädigung gibt es weiterhin bei Streiks und Problemen durch Bauarbeiten.
Nachrichten aus NRW
Warnstreik im Groß- und Außenhandel von NRW: Die Gewerkschaft Verdi hat für heute Beschäftigte aus dem Groß- und Außenhandel zu einem Warnstreik aufgerufen. In der Folge könnten womöglich einige Supermärkte nicht oder nicht ausreichend beliefert werden. Verdi fordert für die Beschäftigten eine Erhöhung der Entgelte um 13 Prozent, mindestens aber 400 Euro. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro angehoben werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen, so die Forderung.
Schulauschuss im NRW-Landtag tagt: Im Schulausschuss des Landtags in Düsseldorf gibt es heute auf Antrag der Opposition eine Aktuelle Viertelstunde zur Datenpanne beim Landesinstitut für Schule (Qua-Lis). Recherchen des WDR hatten am Wochenende ergeben, dass das Schulministerium deutlich früher über IT-Probleme informiert war als bislang öffentlich eingeräumt. Außerdem will Ministerin Feller (CDU) ihren Bericht zu den Pannen beim Abitur vorlegen.
Sondersitzung zum Düsseldorfer Opern-Neubau: Bekommt Düsseldorf eine neue Oper? Die Stadtspitze will die Pläne hierfür weiter vorantreiben. Deswegen beraten heute vier Ratsausschüsse in einer Sondersitzung gemeinsam über das Großprojekt. Ende 2021 gab es noch eine breite Mehrheit im Rat für einen Neubau. Doch das hat sich geändert. Grund ist die inzwischen deutlich schlechtere finanzielle Lage der Stadt. Gründe: die Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Ukraine-Kriegs.
Armina Bielefeld wird drittklassig: Arminia Bielefeld steigt aus der zweiten Bundesliga in die dritte Liga ab. Die Arminia hat auch das Relegationsrückspiel gegen Wehen Wiesbaden verloren - mit 1:2. Schon im Hinspiel hatte es eine 0:4-Niederlage gegeben. Erst letztes Jahr war Bielefeld aus der ersten Liga abgestiegen.
Das Wetter in NRW
Dichte und dunkle Wolken am Himmel.
Viele Wolken und etwas Regen: Die Sonne legt heute bei uns im Westen eine Verschnaufpause ein. In der ersten Tageshälfte präsentiert sich der Himmel wolkenverhangen, ganz vereinzelt kann es sogar etwas regnen. Ab dem Mittag lockern die Wolken etwas auf und der Regen lässt größtenteils nach. Allerdings können sich später stellenweise Schauer oder einzelne Gewitter bilden - mit Schwerpunkt von der Eifel bis zum Sauer- und Siegerland. Aber wenigstens sind die Temperaturen frühsommerlich: Die Höchstwerte liegen bei 20 bis 24, im Rothaargebirge erreichen die Temperaturen 17 bis 19 Grad.
Und übrigens ...
Vor 60 Jahren erste Single der Rolling Stones: Genau 60 Jahre ist es her: am 7. Juni 1963 veröffentlichten die Rolling Stones ihre erste Single. "Come on" markiert den Beginn einer in der Popgeschichte beispiellosen Erfolgsgeschichte.
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