Das Bild zeigt den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und das Logo des Podcasts "nah dran".

Terror und Proteste in Israel: Wohin steuert das Land?

Stand: 03.02.2023, 09:32 Uhr

Zehntausende Israelis protestieren gerade wöchentlich gegen ihre Regierung. So schlimm es klingt – der Nahostkonflikt ist für die Menschen in Israel mittlerweile so alltäglich, dass sie sich eher über ihre Regierung aufregen, sagt ARD-Korrespondentin Bettina Meier.

Sie wollen eine geplante Justizreform stoppen: Zehntausende Menschen gehen in Israel im Moment jeden Samstag auf die Straße, um zu verhindern, dass die Regierung mehr Einfluss auf die Justiz bekommt. Die rechtsreligiöse Regierung unter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will vor allem einen Weg einschlagen – law and order. Härte zeigt sie nicht nur nach innen, sondern auch im Nahostkonflikt.

Eskaliert der Nahostkonflikt wieder?

Der scheint nämlich gerade wieder zu eskalieren: Vergangene Woche gab es einen Einsatz des israelischen Militärs in Jenin im Westjordanland, bei dem zehn Palästinenser getötet wurden. Tags darauf kommt es zu einem palästinensischen Terroranschlag in Jerusalem, bei dem wiederum sieben Menschen getötet wurden.

Terror und Proteste in Israel: Wohin steuert das Land? I nah dran

nah dran – die Geschichte hinter der Nachricht 03.02.2023 20:27 Min. Verfügbar bis 03.02.2028 WDR Online


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Israels Regierung reagiert darauf schnell, und zwar kündigt sie Antiterrormaßnahmen an. Die sehen unter anderem vor, die Häuser von mutmaßlichen Attentätern zu zerstören, ihren Familien bestimmte Rechte zu entziehen und es Israelis zu erleichtern, an Waffen zu kommen.

Das Bild zeigt die ARD-Korrespondentin Bettina Meier

ARD-Korrespondentin Bettina Meier

Bettina Meier ist ARD-Korrespondentin in Tel Aviv und bewegt sich zwischen diesen beiden Fronten. Was sie dabei erlebt, wie sie die Stimmung im Land gerade wahrnimmt und was die aktuelle rechtsreligiöse Regierung für den Nahostkonflikt bedeutet, darüber spricht sie mit Andreas Bursche im Podcast "nah dran".

"So schlimm das klingt, den Israelis ist der Nahostkonflikt mittlerweile fast egal, weil das so zum Alltag hier gehört. Da reizt es gerade viel mehr, dass möglicherweise der eigene Staat, die eigenen Grundfeste mit der Justizreform erschüttert werden. Da scheinen sich die Menschen mehr Gedanken drüber zu machen, als darüber, was im Westjordanland passiert." Bettina Meier, ARD-Korrespondentin in Tel Aviv

Der Podcast "nah dran"

Im Podcast "nah dran - die Geschichte hinter der Nachricht" erzählen unsere Reporterinnen und Reporter, was sie bei ihren Recherchen erlebt haben. Sie werfen einen Blick hinter die Nachrichten, hören Betroffenen zu und erleben selbst mit, wovon die meisten nur kurz in den wöchentlichen Schlagzeilen lesen. Näher ran als sie kommt keiner - egal ob im Ausland, in der Hauptstadt oder direkt vor unserer Tür in der Region.

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