Polizei räumt Lützerath

Räumung von Lützerath - die Ereignisse am Sonntag

Stand: 15.01.2023, 20:17 Uhr

Die Klimaaktivisten sprechen nach der Demo am Samstag von vielen Verletzten in ihren Reihen. Die Polizei dementiert, mit übertriebener Gewalt vorgegangen zu sein. Unterdessen ist die Räumung des Dorfes fast abgeschlossen.

In unserem Live-Ticker berichten wir fortlaufend über die aktuellen Entwicklungen in und um Lützerath. Die wichtigsten Ereignisse vom Sonntag gibt es hier kurz zusammengefasst.

Keine Aktivisten mehr in Baumhäusern und Bäumen in Lützerath

Die Polizei hat heute nach eigenen Angaben in Lützerath alle noch verbliebenen Aktivisten aus Baumhäusern und von Bäumen heruntergeholt. "Es sind jetzt nur noch die beiden im Tunnel übrig", sagte ein Polizeisprecher.

RWE hatte vorher erklärt, es sei völlig unklar, wie lange es dauern werde, sie dort rauszuholen. Dies soll die Betriebsfeuerwehr des Energiekonzerns übernehmen.

Diskussion über Gewalt bei Demo am Samstag

Nach den Zusammenstößen bei der Demo am Samstag haben die Aktivisten heute schwere Vorwürfe in Richtung Polizei erhoben: Eine Aktivistin, die als Sanitäterin bei der Demo war, spricht von einer "hohen zweistelligen bis dreistelligen Zahl" von Teilnehmern, die verletzt worden seien.

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Darunter seien viele schwerverletzte und einige lebensgefährlich verletzte Personen gewesen. Die Verletzungen seien teils durch Pfeffersprays, Schlagstock- und Faustangriffe der Polizisten zustande gekommen.

Die Polizei widerspricht allerdings den Angaben. In einer Mitteilung vom Sonntag heißt es: "Glücklicherweise ist niemand lebensgefährlich verletzt worden". Sie wehrt sich auch gegen den "pauschalen Vorwurf", mit brutaler Gewalt gegen Aktivisten vorgegangen zu sein.

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Die Polizei verweist außerdem darauf, dass manche Demo-Teilnehmer gezielt die Auseinandersetzung gesucht hätten. Mehr als 70 Polizisten seien alleine am Samstag verletzt worden, hieß es auf Nachfrage. (In einer Polizeimeldung stand zu den Verletzten: "seit Beginn des Einsatzes". Das sorgte für Missverständnisse.)

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Greta Thunberg tanzt an der Tagebaukante - und wird weggetragen

Räumung von Lützerath

Greta Thunberg demonstriert an der Tagebaukante

Auch heute brachte die schwedische Klima-Aktivistin Greta Thunberg ihren Protest gegen den Kohle-Abbau zum Ausdruck. Ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur berichtet, Thunberg habe in der Nähe der Kante des Braunkohletagebaus mit anderen Klima-Aktivisten gesungen und getanzt.

Laut einem Polizeisprecher hat die Schwedin kurz auf einem Wall an der Tagebaukante gesessen. Polizisten hätten sie zu ihrer eigenen Sicherheit aufgefordert, diesen zu verlassen. Als sie dem nicht nachgekommen sei, hätten die Beamten sie einige Schritte weiter weg getragen. 

Über das Thema berichten wir am 15.1.2023 unter anderem in der Aktuellen Stunde im WDR-Fernsehen.