Ab Montag strenge Regeln: Das Wochenende noch genießen trotz Corona?

Stand: 30.10.2020, 19:51 Uhr

Nochmal in Restaurant oder Kneipe, bevor diese wegen der neuen Corona-Maßnahmen schließen? Nach Ansicht eines Psychologen ist das nicht vernünftig, aber nachvollziehbar.

Nach diesem Wochenende wird es in Deutschland wohl wieder ziemlich still werden. Noch zwei Tage, an denen man noch selbst entscheiden kann, ob man sich mit ein zwei Gläsern Wein in der Bar auf den November einstimmt, noch schnell ins Kino geht - oder man es sich mit Blick auf die hohen Infektionszahlen doch eher auf dem Sofa bequem macht.

Einige Menschen wollen noch schnell die Dinge genießen, die ihnen wichtig sind. Der Kölner Gastronom Martin Schlüter sagte im WDR-Fernsehen, dass er in diesen Tagen mehr Besuch hat als sonst: "Man merkt, die Menschen wollen nochmal draußen ihr Kölsch trinken, wollen nochmal was essen gehen."

Psychologe: "Auskosten" unvernünftig, aber menschlich

Dabei hat Martin Schlüter einerseits ein flaues Gefühl: "Die Leute dürfen vier Wochen nicht raus, kommen jetzt nochmal geballt, was man natürlich verhindern möchte." Er freut sich aber auch, viele Stammgäste nochmal zu sehen.

Einer seiner Gäste sagt, er gehe regelmäßig im Brauhaus essen und dies sei kein anderer Tag als sonst. Ab Montag koche er dann selber. "Es gibt Schlimmeres."

Der Psychologe Ulrich Schmitz erklärt dem WDR, dieses "Auskosten" vor den neuen harten Maßnahmen sei zwar einerseits unvernünftig, aber auch menschlich. Und man könne auch nicht alles in einen Topf schmeißen: Ein Restaurantbesuch mit Hygienekonzept sei nicht dasselbe wie eine große Party.

Ins Restaurant, aber nicht auf die Halloween-Party

An letzte Restaurantbesuche scheinen einige zu denken - an Halloween-Feiern am Wochenende auch? "Also ich hab zwar auch keine Lust auf den Lockdown, aber das jetzt an dem Wochenende nochmal so hochkochen zu lassen, das muss nicht sein", sagt ein Passant.

Zwei Mädchen auf der Straße erzählen, dass sie ihre für das Wochenende geplante Feier abgesagt haben. "Das ist schon schade, aber noch auszuhalten."

Es ist natürlich möglich, dass manche Menschen trotzdem feiern und darüber vorher nicht groß sprechen wollen, dass andere auf illegale Partys gehen. Das Kostümgeschäft "Deiters" meldet zumindest, dass der bisherige Absatz nicht auf größere Halloween-Partys schließen lasse.

Kunden und Kundinnen dort erzählen, dass sie für den 31. Oktober Halloween-Filme, Snacks und Grusel-Touren durch den Garten planen.

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