Weihnachtseinkäufe

Weihnachtseinkäufe - Sorge vor Ansturm aus den Niederlanden?

Stand: 15.12.2020, 10:10 Uhr

Es ist der letzte Tag für Weihnachtseinkäufe in NRW vor dem harten Lockdown. Unsere Nachbarn in den Niederlanden haben sich schon einen Tag früher abgeriegelt. Was bedeutet das für die deutsch-niederländischen Grenzgebiete?

Von Carolin Köhler

Vor vier Wochen war die Situation noch umgekehrt - viele Deutsche aus der Grenzregion nutzten die nicht ganz so strengen Regeln in den Niederlanden. Zum Beispiel waren dort die Fitnesstudios noch offen, während in NRW kein Training mehr möglich war.

Heute sieht es anders aus: In NRW sind Weihnachtseinkäufe bis Ladenschluss noch möglich, während in den Niederlanden der harte Lockdown schon ab heute gilt. Zwar haben sich die Niederlande und Deutschland gegenseitig zum Risikogebiet erklärt, der keine Grenzverkehr ist aber grundsätzlich möglich.

Gronau verstärkt Ordnungsamt

Die Stadt Gronau hat deswegen das Ordnungsamt für den Tag heute verstärkt. Bürgermeister Rainer Doetkotte sagt, dass es gestern schon viel Betrieb gab: "Viele nutzen sicher trotz aller Appelle nochmal den kleinen Grenzverkehr, um in Deutschland einzukaufen. Deswegen werden wir unsere Präsenz im Einzelhandel noch verstärken und mit der nötigen Gelassenheit diesen Verkaufstag gemeinsam schaffen".

In Kleve ist man noch gelassener, hier rechnet man gar nicht mit einem größeren Ansturm aus den Niederlanden, sagt Bürgermeister Wolfgang Gebing: "Die Niederländer kommen gerne auch in die Lebesnmittelgeschäfte und in die Discounter, die preisgünstiger sind, als in den Niederlanden. Diese Geschäfte haben ja bis Heiligabend geöffnet, sodass da keine Notwendigkeit ist, an einem normalen Arbeitstag nach Kleve zu reisen."

In Aachen nicht mehr niederländische Kunden

In Aachen ist der erwartete Ansturm von niederländischen Kunden eher ausgeblieben. Ein Einzelhändler sagte, er habe bislang keine EC-Karten-Abrechnung aus dem Nachbarland.

In Sorge sind allerdings die grenznahen Kommunen in Belgien. Denn hier sind seit Anfang Dezember die Geschäfte nach einem wochenlangen Lockdown wieder geöffnet. Sie befürchten, dass Shoppingtouristen ab Mittwoch (16.12.2020) die Innenstädte überfüllen werden.  Darum verlangt der belgische Einzelhandelsverband verstärkte Polizeikontrollen in Geschäftsstraßen. 

Belgien in Sorge vor Käuferansturm

Ein bekannter belgischer Virologe rief eindringlich auf, nicht über die Grenze zu kommen. Die stark gesunkenen Coronzahlen in Belgien könnten durch die Menschenmassen erneut ansteigen.