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Deutsche Verbraucher zahlen für einen vollen Kühlschrank viel weniger als ihre Nachbarn in Westeuropa. Lebensmittel sind billig, aber die Sparsamkeit schafft auch Probleme.
Bundeskanzlerin Angela Merkel und Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner tauschen sich am Montag (03.02.2020) mit Vertretern der Discounter aus - doch welche Gestaltungsmöglichkeiten hat die Politik eigentlich?
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Knallharter Wettbewerb dank Aldi und Co.
Ganze Generationen von Kunden sind mit Aldi, Lidl, Penny und Co. und ihren günstigen Preisen aufgewachsen. Die anderen Supermärkte haben nachgezogen – mit Preissenkungen, Super-Sonderangeboten, billigeren Eigenmarken. Mit der Folge, dass die Gewinnspannen im Einzelhandel extrem niedrig sind.
Eine ganze Reihe von Ketten hat den knallharten Wettbewerb nicht überlebt und wurde von größeren Konkurrenten geschluckt. Derzeit beherrschen vier Konzerne über 80 Prozent des Lebensmittelmarktes – und können Bauern, Zwischenhändlern und Herstellern die Preise weitgehend diktieren.
Verbraucher wollen nicht mehr zahlen
Die Handelskonzerne könnten also den Bauern und Zulieferern auch mehr zahlen. Das tun sie aber nicht, denn zahlen müssten das am Ende die Kunden. Die sind dazu letztlich nicht bereit.
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In Umfragen erklären mittlerweile gut die Hälfte der Verbraucher, dass sie für gute Qualität und nachhaltig produzierte Lebensmittel gerne tiefer in die Tasche greifen würden. Aber an der Ladenkasse sieht das anders aus.
Ladenhüter Bio-Fleisch
Ein Discounter hat das mit nachhaltig produziertem Fleisch ausprobiert. Das Ergebnis war ernüchternd: Das Bio-Fleisch war ein Ladenhüter, ist am Ende auf dem Müll gelandet und wurde nach kurzer Zeit wieder aus dem Sortiment gestrichen.
Die Bauern klagen also über zu wenig Einkommen, die Lebensmittelverarbeiter über Knebelverträge und unlautere Praktiken der Handelskonzerne, Umwelt- und Tierschützer über die negativen Folgen der Billigware.
Schwierige Suche nach Lösungen
Die Politik will diese Probleme lösen. Im Gespräch sind immer wieder verschiedene Ansätze: von staatlich verordneten Mindestpreisen über Fleischsteuern bis hin zu strengeren Richtlinien. Wie erfolgversprechend solche Vorschläge sind, ist umstritten.

Voller Wagen dank Dumpingpreisen?
Aber die Konsequenz ist in jedem Fall, dass Lebensmittel teurer werden. Das ist in Deutschland extrem unpopulär, die politische Durchsetzbarkeit damit höchst zweifelhaft.
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Stand: 03.02.2020, 11:48