Wüst besucht Schule: Ort der Hoffnung für ukrainische Flüchtlingskinder

Stand: 01.04.2022, 17:38 Uhr

Seit Montag gibt es am Albert-Einstein-Gymnasium in Düsseldorf eine Deutschklasse für ukrainische Flüchtlingskinder. Ministerpräsident Wüst hat sich am Freitag den Unterricht angeschaut.

Von Martina KochMartina Koch

"Ich heiße Marim, bin 14 Jahre alt und komme aus der Ukraine“, erzählt die Schülerin ziemlich stolz dem NRW-Ministerpräsidenten. Hendrik Wüst versucht, mit der Deutschklasse des Albert-Einstein-Gymnasiums in Düsseldorf ins Gespräch zu kommen. "Schön, dass Ihr hier seid“, zeigt sich Wüst erleichtert über die gelungene Flucht.

Seit einer Woche haben die geflüchteten Kinder täglich fünf Stunden Deutsch-Unterricht. Ihr Lehrer spricht russisch und ukrainisch – kann jederzeit helfen.

Initiative der jüdischen Gemeinde

Das Albert-Einstein-Gymnasium ist in jüdischer Trägerschaft. Fast ausschließlich Kinder mit ukrainischen und russischen Wurzeln besuchen die Schule. Die Initiative für die Aufnahme der 20 ukrainischen Flüchtlingskinder im Alter von 11 bis 17 Jahren ging vom Gymnasium aus, das extra Platz geschaffen hat.

Schulleiter Michael Anger freute sich über den Besuch des Ministerpräsidenten und die Wertschätzung der Integration der Schüler. Die Kinder seien herzlich aufgenommen worden. Hendrik Wüst betonte froh zu sein, wie die Kinder nach und nach auftauen würden. Das seien "Orte der Hoffnung", so Wüst.

Kaum Spannungen mit russischen Schülern

Nach Kriegsbeginn in der Ukraine war es in der Schulgemeinschaft zu kleineren Reibereien gekommen, berichten Lehrkräfte. Russische Schüler sind hier in der Minderheit. Doch durch intensive Gespräche seien die Spannungen schnell überwunden worden.

Gemeinsam haben die Schüler eine Spendenaktion für die Ukraine gestartet. Das berichteten Neuntklässler dem Ministerpräsidenten. Und inzwischen sei der Krieg auch kein Pausenthema, räumte ein Schüler ein. Nach fünf Wochen sei der Krieg leider Alltag geworden. Auf dem Pausenhof wird wieder viel gelacht.