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Jedes Jahr schauen sich Experten an, wie es dem Wald in NRW geht. In den vergangenen Jahren war die Präsentation der Ergebnisse stets eine deprimierende Veranstaltung: Seit 2018 wurden die jeweils schlechtesten Werte präsentiert.
Ein bisschen Optimismus im neuen Waldzustandsbericht
Die Vorstellung des diesjährigen Waldzustandsberichtes ließ also Schlimmes befürchten. Doch NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) konnte am Montag verkünden: "Der Wald hat sich ein Stück weit erholt." Er habe sich "stabilisiert" und "vielleicht gibt es sogar ein Licht der Hoffnung" für die weitere Entwicklung.
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Weniger Bäume in höchster Schadenskategorie
In Zahlen ausgedrückt bedeutet das: 28 Prozent der Bäume in NRW zeigen keine Kronenverlichtung. Ihnen geht es augenscheinlich also gut. Denn verlichtete Kronen - also Bäume, die Nadeln oder Blätter verloren haben - sind ein nach außen sichtbares Zeichen für Waldschäden. In den Vorjahren lag der Anteil noch bei 23 Prozent.
32 Prozent der Bäume zeigen laut dem aktuellen Bericht eine "leichte Kronenverlichtung" und 40 Prozent eine "starke Kronenverlichtung". Im Vorjahr wurden noch 44 Prozent der Bäume in diese oberste Schadenskategorie eingestuft.
Auf die unterschiedlichen Baumarten geschaut, gibt es unterschiedliche Ergebnisse. So hat sich laut dem Waldzustandsbericht die Lage der Buche deutlich verbessert. Bei Eiche und Fichte gebe es leichte Verschlechterungen und bei der Kiefer eine Stagnation.
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Regen hat nach Dürre-Sommern geholfen
Verantwortlich für die insgesamt leichten Verbesserungen war laut der Ministerin das Wetter in diesem Jahr. Denn anders als in den Vorjahren hat es 2021 mehr geregnet. Das half den Wäldern nach den drei Dürre-Sommern.

Umweltministerin Heinen-Esser
Doch Entwarnung konnte Heinen-Esser am Montag trotzdem nicht geben. Die Schäden an den Bäumen seien insgesamt "immer noch auf einem hohen Niveau". Jeder Spaziergänger im Wald könne das sehen. Das Hauptproblem sei weiterhin der Borkenkäfer.
Um das Problem zu verdeutlichen, nannte die Ministerin eine "gewaltige Zahl". Allein bei den Fichten habe es seit 2018 eine Schadensfläche von 113.000 Hektar gegeben. Das entspricht knapp der Hälfte des Saarlandes.
Wiederaufforstung soll starten
Für 2022 hat sich die Umweltministerin deshalb vorgenommen, sich stärker mit der Wiederaufforstung zu beschäftigen. In den vergangenen Jahren sei es fast ausschließlich darum gegangen, die Schäden durch die Borkenkäfer zu beseitigen, sagte sie. Insgesamt 90.000 Hektar sollten in den kommenden wieder bewaldet werden. Angesichts des Klimawandels sei es wichtig, nicht wieder reine Fichtenwälder aufzubauen, sondern stattdessen gemischte Wälder mit mehreren Baumarten.
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Mehr Offenheit für Windkraft im Wald
Bei einem anderen Thema rund um den Wald räumte Heinen-Esser ein, dass sie ihre Haltung geändert habe. So sei sie bislang eine "strikte Gegnerin" von Winkraftanlagen im Wald gewesen. Inzwischen könne sie sich aber vorstellen, Windräder für eine Übergangszeit auf Flächen mit großen Waldschäden zuzulassen. Die Anlagen sollten aber nur so lange stehen bleiben, bis sich auf diesen Flächen der Wald erholt habe. Sie befinde sich deshalb in Gesprächen mit dem Wirtschaftsminister.