Der Ratsbeschluss zu den Surfpark-Plänen fiel relativ deutlich aus: Fast zwei Drittel der Ratsmitglieder stimmten dafür. Nur die Grünen und die kleineren Parteien votierten dagegen. Die Bevölkerung hat nun sechs Wochen Zeit, Stellung zum Mega-Projekt zu nehmen.
Diamantenförmige Lagune mit Wellengang
Der Investor Elakri aus Monheim will die Outdoor-Surfanlage mit weiteren Sport- und Gastronomieangeboten im Nordosten Krefelds errichten. Kernstück der neun Hektar großen Anlage ist eine diamantenförmige Lagune, die von künstlichen Wellen durchflutet wird.
Die Anlage soll mit weiteren Freizeitangeboten, wie Camping, Beachvolleyball und Kletterpark, jährlich 200.000 Besucher nach Krefeld locken. Auch aus dem Ruhrgebiet und den angrenzenden Niederlanden. Der Geschäftsführer des Investors, Andreas Niedergesäss, sprach am Rande der Sitzung von einer guten Entscheidung des Rates. Nun sei die Gewissheit, dass der Surfpark kommt, erheblich gestiegen.
Stadt sieht Surfpark als Leuchtturmprojekt
Die Stadt Krefeld würde das Areal an den Investor verpachten. Sie bezeichnet den Surfpark als Initialzündung für das gesamte Areal am Elfrather See. Die Rahmenbedingungen für den Bau sind in den vergangenen zwei Jahren von Gutachtern geprüft worden. Zum Beispiel in den Bereichen Verkehr, Lärm, Lichteffekte und Artenschutz. Ergebnis: Die Planungen seien rechtlich umsetzbar.
Krefelder Bürgermeister zu Surfpark. 00:43 Min.. Verfügbar bis 21.01.2023.
SPD und CDU stimmten dem Surfpark zu
Unterstützung für das Projekt kommt von der SPD: Sie sieht darin einen Publikumsmagneten für den ganzen Niederrhein. Die CDU-Fraktion hat nur unter bestimmten Bedingungen zugestimmt. Es müsste vertraglich geregelt sein, dass keinerlei Kosten an der Stadt hängenbleiben. Zum Beispiel für den Fall, dass der Park-Betreiber pleite gehen sollte.
Problem: Klima- und Artenschutz
Umweltschützer und Anwohner haben noch ganz andere Sorgen: Für sie bedeutet die künstliche Surfanlage einen irreversiblen Eingriff in die Natur. Sie bezeichnen den geplanten Bau als "historisch unsoziale Klimasünde". Und der Surfpark bringe jede Menge Lärm und Verkehr in die beschauliche Gegend. Auch die Grünen haben sich gegen das Projekt positioniert: Ihnen ist vor allem der riesige Energieaufwand ein Dorn im Auge.
Künstliche Wellen brauchen viel Energie
Die künstlich erzeugten Surfwellen würden enorm viel Strom verbrauchen. Der Investor plant zwar, einen Teil des Energiebedarfs durch Photovoltaikanlagen zu decken, räumt der Fraktions-Chef der Krefelder Grünen, Thorsten Hansen, ein. Aber rund zwei Drittel der Energie müsste auf dem normalen Strommarkt dazugekauft werden, darunter eben auch Kohle- und Atmostrom.
Wenn der Rat nach der abgeschlossenen Bürgerbeteiligung seine finale Zustimmung gibt, könnte der Surfpark am Elfrather See im Sommer 2024 eröffnen.