Martin Schulz bedankt sich in Münster bei der Landesdelegiertenkonferenz der NRW-SPD für seine Wahl

100-Prozent-Festspiele bei der SPD

Stand: 25.03.2017, 13:54 Uhr

Von Christian Wolf

Martin Schulz schüttelt mit dem Kopf, während man ihm von links und rechts auf die Schultern klopft. Es wirkt, als sei ihm dies gerade ein wenig unangenehm. Mit 410 von 410 gültigen Stimmen haben ihn die Delegierten gerade zum Spitzenkandidaten der NRW-SPD für die Bundestagswahl bestimmt. Schon wieder 100 Prozent - nach der einstimmigen Wahl zum Bundesvorsitzenden vor nicht einmal einer Woche.

Einstimmig in Serie

Die Sozialdemokraten präsentieren sich dieser Tage geschlossen wie lange nicht mehr. Ihren Auftakt hatten die 100-Prozent-Festspiele schon im Februar, als Landeschefin Hannelore Kraft einstimmig zur Spitzenkandidatin für die NRW-Wahl gewählt wurde. Und nun Schulz gleich zwei Mal. Inmitten der Schulz-Euphorie traut sich wohl niemand, die gute Stimmung kaputtzumachen.

Schulz: Kandidat ohne Abitur

Neben den bekannten Forderungen ging Schulz auch auf seine Kritiker ein. Dem Vorwurf, er rede das Land schlecht, hält er den offiziellen Armutsbericht der Bundesregierung entgegen - der auch von den CDU-Ministern abgesegnet worden sei. Und dass er kein Abitur habe, kontert Schulz mit dem viel umjubelten Satz: "Dieses Schicksal teile ich übrigens mit der Mehrheit der Bevölkerung in diesem Land."

Weitere Themen