SPD-Fraktion fordert Impfteams in Kitas und Schulen

Stand: 10.05.2021, 13:49 Uhr

Die SPD im Landtag fordert von der Landesregierung einen Impfplan für Kinder und Jugendliche. So sollen etwa mobile Impfteams in Schulen und Kitas aktiv werden - als freiwilliges Angebot.

Von Rainer Striewski

Sobald ein Corona-Impfstoff für Kinder und Jugendliche zugelassen ist, sollen nach den Vorstellungen der SPD mobile Impfteams die Schulen und Kitas im Land besuchen. "Wir sprechen hierbei aber nicht von einer Impfflicht", betonte SPD-Fraktionsvize Lisa-Kristin Kapteinat am Montag. Es gehe vielmehr darum, keine "Impfspaltung" aufkommen zu lassen. Daher müsse jedes Kind ein Impfangebot erhalten.

Impfplan für Kinder und Jugendliche

Die SPD-Fraktion fordert deshalb von der Landesregierung, sie solle zusammen mit den Schulen, Jugend- und Gesundheitsämtern oder auch Kassenärztlichen Vereinigungen einen landesweiten Impfplan für Kinder und Jugendlichen zu entwickeln - und zwar möglichst frühzeitig. "Wenn wir etwas gelernt haben, dann frühzeitig planen", so Lisa-Kristin Kapteinat.

Keine "Hauruck-Aktion"

Bereits im Juni könnten nach den Vorstellungen der SPD mobile Impfteams aktiv werden, zuerst für die Kinder ab zwölf Jahren, im Herbst dann - entsprechende Zulassungen vorausgesetzt - auch für Jüngere.

Dabei müssten aber auch die Kinder- und Jugendärzte eine zentrale Rolle spielen, erklärte Josef Neumann, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Denn: "Wir wissen, dass es bei Eltern viele Vorbehalte gegen Impfungen bei Kindern gibt." Deshalb müsse die Diskussion früh begonnen werden. "Das darf keine Hauruckaktion werden", so Neumann.

EMA prüft Biontech-Zulassung ab zwölf Jahren

Der Virologe Christian Drosten sprach sich bereits am Sonntag für eine schnelle Impfung von Kindern und Jugendlichen aus. Es sei "sehr gut, dass wir jetzt die über zwölfjährigen Kinder impfen können", erklärte Drosten im ZDF. Für die Impfung jüngerer Kinder müssten allerdings noch Studien gemacht werden.

Die Europäische Arzneimittelagentur EMA prüft derzeit die Zulassung des Impfstoffs von Biontech/Pfizer für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren. Bislang ist der Impfstoff in der EU erst ab 16 Jahren zugelassen. Eine klinische Studie in der Altersgruppe von zwölf bis 15 Jahren habe eine Wirksamkeit von 100 Prozent gezeigt, teilte das Unternehmen mit. Die Jugendlichen hätten die Impfung gut vertragen.