Razzien in NRW wegen Betrugs bei Corona-Hilfen

Stand: 22.11.2022, 15:55 Uhr

In vier NRW-Städten gab es am Dienstag Durchsuchungen wegen eines möglichen Betrugs mit Corona-Hilfen. Es geht um Zahlungen in Millionenhöhe.

In den Hochzeiten der Corona-Pandemie hat der Staat viel Geld für Hilfen ausgegeben, um die wirtschaftlichen Auswirkungen der Lockdowns abzufedern. Inzwischen ist klar, dass die unbürokratischen und schnellen Hilfen von Betrügern ausgenutzt wurden. Am Dienstag gab es deshalb bundesweite Razzien wegen mutmaßlichen Betrugs mit Corona-Hilfen.

Durchsuchungen in vier NRW-Städten

Beteiligt waren auch Ermittler aus NRW. Nach WDR-Informationen gab es Razzien in Frechen, Essen, Ennepetal und Wuppertal. Laut einem Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft wurden unter anderem Datenträger beschlagnahmt. Sie würden nun ausgewertet. Festnahmen gab es keine. In ganz Deutschland wurden laut Polizei insgesamt 57 Objekte durchsucht – auch in Brandenburg, Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen.

Schwerpunkt der Einsätze war jedoch Berlin. Dort leiteten die Generalstaatsanwaltschaft und eine für Islamismus zuständige Abteilung des Landeskriminalamts die Ermittlungen. Denn: Beschuldigt wird ein 25-Jähriger, den die Behörden dem salafistischen Milieu zurechnen.

Der Hauptbeschuldigte Fayez K. steht laut Polizei und Staatsanwaltschaft im Verdacht, sich über Strohleute mehr als eine Million Euro an Corona-Hilfen erschlichen zu haben. Dazu soll er falsche Angaben über erfundene gewerbliche Tätigkeiten gemacht und sich der Personalien und Steuerdaten der Strohleute bedient haben. Diese stellten ihm demnach auch ihre Konten für die Zahlungen zur Verfügung. Die Durchsuchungen am Dienstag richteten sich gegen diese Strohleute.

K. soll sich mittlerweile wieder in Syrien aufhalten. Gegen ihn wurde in der Vergangenheit bereits mehrfach wegen Störung des öffentlichen Friedens ermittelt.