Ihre Wahl 2017: Die Arena
WDR. 04.05.2017. 01:57:35 Std.. Verfügbar bis 30.12.2099. WDR.
WDR-Wahlarena: Schlagabtausch über Bildungspolitik
Stand: 04.05.2017, 22:15 Uhr
- Sieben Spitzenkandidaten lieferten sich hitzige Diskussion
- Großes Streitthema Bildung
- Vertreten waren: SPD, CDU, Grüne, FDP, Piraten, Linke und AfD
Anderthalb Wochen vor der Landtagswahl sind die Spitzenkandidaten von SPD, CDU, Grüne, FDP, Piraten, Linke und AfD in der WDR-Arena aufeinander getroffen - und haben für ihre Positionen gestritten und um die Stimme der Wähler geworben. Themen waren unter anderem Verkehr, Infrastruktur, Inklusion und Sicherheit. Richtig los ging die Debatte beim Thema Schulbildung.
Debatte über Rückkehr zu G9
Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) musste sich von den Oppositionsparteien vor allem wegen des sogenannten Turbo-Abiturs Vorwürfe anhören. FDP-Chef Christian Lindner warf ihr vor, darüber hinaus die Gymnasien systematisch zu diskriminieren. Die Gymnasien sollten zum G9 zurückkehren dürfen, aber nicht müssen.
AfD-Spitzenkandidat Marcus Pretzell warnte vor einer Mischform aus G9 und G8. Er verwies auf Kinder im ländlichen Raum, die möglicherweise umziehen müssten, und am neuen Wohnort nicht die Gymnasialform wiederfänden, die sie vorher besucht hätten. Auch Michele Marsching von der Piratenpartei sprach sich für eine Rückkehr zu G9 aus. Das Wichtigste sei aber, dass man nicht nur auf Lehrer und Eltern, sondern vor allem auf die Schüler höre und sie endlich einbeziehe, erklärte er.
Löhrmann verteidigte ihre Schulpolitik. Die Bildungsausgaben seien um vier Milliarden Euro gesteigert worden, sagte sie.
Laschet attackiert Kraft
Beim Thema Innere Sicherheit verwies Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) auf eine gesunkene Jugendkriminalität. Auch bei der Bekämpfung der Einbruchskriminalität komme man voran. "Wir haben die Polizei systematisch ausgebaut", sagte sie. CDU-Spitzenkandidat Armin Laschet sagte, die Menschen hätten es satt, dass ein Terrorist wie Anis Amri nicht in Haft genommen worden sei. "Wir brauchen eine Nulltoleranz gegen Kriminelle."
Viele Wähler unentschlossen
Zwischen 30 und 40 Prozent der Wähler in NRW sind nach Schätzungen von Infratest dimap noch unentschlossen. Die sieben Spitzenkandidaten hatten zusammen fast zwei Stunden Zeit, Wähler von ihrem Programm zu überzeugen. Die Fragen wurden von den WDR-Journalistinnen Sabine Scholt und Ellen Ehni gestellt. Die Vertreterinnen und Vertreter der sieben Parteien wurden ausgewählt, weil sie realistische Chancen haben, in den Landtag gewählt zu werden.
Der WDR hatte in einer Online-Umfrage und in Zuschauer-Hearings ermittelt, welche Themen den Menschen in NRW im Wahlkampf besonders wichtig sind. Die Ergebnisse wurden in der Wahlarena aufgegriffen.