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Wie läuft jetzt die Regierungsbildung ab?
Die CDU ist mit 33,0 Prozent der gültigen Stimmen stärkste Kraft im neuen Landtag. Alleine kann sie mit ihren 72 Sitzen nicht regieren. Für eine Mehrheit sucht sie einen Partner. Doch die SPD schließt eine Große Koalition aus; das wäre die komfortabelste Mehrheit. Und die FDP ziert sich noch - eine schwarz-gelbe Koalition hätte mit zusammen 100 Sitzen genau die erforderliche Mehrheit, um im Landesparlament den Ministerpräsidenten und seine Landesregierung zu wählen.
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CDU-Spitzenkandidat Armin Laschet hatte vor der Wahl eine schnelle Regierungsbildung versprochen. Es gibt aber keinen Stichtag, bis wann die Regierungsmannschaft stehen muss.
Eine schwarz-gelbe Koalition ist möglich. Warum ziert sich die FDP so auffällig?
Natürlich will die FDP den Eindruck vermeiden, dass sie allzu leicht zu haben ist. Aber neben den offensichtlichen Gründen dürfte auch die Wählerwanderung eine Rolle gespielt haben. Laut Infratest Dimap haben die Freidemokraten bei dieser Landtagswahl fast 200.000 Stimmen von ehemaligen Wählern der SPD und der Grünen erhalten. Diese will man offenbar nicht durch eine allzu große Nähe zur CDU direkt wieder vergrätzen - denn die Bundestagswahl ist nicht mehr fern.
Wie viel Zuspruch hat die CDU?
Die NRW-CDU feiert das vorläufige Ergebnis als grandiosen Erfolg, auch weil sie ihr Wahlziel erreicht hat, der rot-grünen Landesregierung die Mehrheit zu nehmen. Die CDU hat knapp 2,8 Millionen gültige Zweitstimmen bei 13,1 Millionen Wahlberechtigten erhalten.
Die 33,0 Prozent - bei einer Wahlbeteiligung von 65,2 Prozent - bedeuten für die CDU das zweitschlechteste Ergebnis bei einer Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen. Das schlechteste hatte Spitzenkandidat Norbert Röttgen bei der Landtagswahl 2012: Er sammelte nur 26,3 Prozent ein - damals war die Wahlbeteiligung aber auch niedriger (59,6 Prozent).
Wie knapp hat die Linkspartei den Einzug in den Landtag verpasst?
Nach dem vorläufigen Ergebnis fehlten der Linken gerade mal rund 8.500 Stimmen, um die Fünf-Prozent-Hürde zu überspringen.
Sind die Wahlergebnisse endgültig?
Bisher hat der Landeswahlleiter nur das vorläufige Ergebnis vorgelegt - diese Zahlen sind Basis für unsere Berichte. Das amtliche Endergebnis werde voraussichtlich am 24. Mai vorliegen, sagte ein Sprecher des Innenministeriums dem WDR am Dienstag (16.05.2017).
Warum das so lange dauert? Nach Angaben des Ministeriumssprechers protokollieren zunächst die Kreiswahlleiter das Ergebnis und eventuelle Unregelmäßigkeiten. Diese Niederschrift erhält der Landeswahlleiter für jeden der 128 Wahlkreise. Er prüft gemeinsam mit dem statistischen Landesamt IT.NRW die Angaben, insbesondere auf Plausibilität. Der Bericht des Landeswahlleiters geht an den mit Vertretern der Parteien besetzten Landeswahlausschuss - und der stellt schließlich das amtliche Endergebnis fest.
Wo sind die Top- und Flop-Wahlkreise der Parteien?
Insgesamt konnten die Christdemokraten in 71 von insgesamt 128 Wahlkreisen einen Sieg feiern. Das beste Ergebnis erzielte die CDU in Olpe im Sauerland. Dort holte sie 49,4 Prozent der Zweitstimmen - also fast die absolute Mehrheit. Im Wahlkreis "Köln III" gab es hingegen nur 19,6 Prozent. Die SPD erzielte ihr bestes Ergebnis mit 44,6 Prozent im Wahlkreis "Unna III - Hamm II", das schlechteste in "Paderborn I": 22,1 Prozent. Der Rekord für die FDP liegt bei 19,9 Prozent im "Rhein-Kreis Neuss III", die AfD konnte in "Gelsenkirchen II" 15,2 Prozent einfahren.
Mal knapp, mal überraschend: Die wichtigsten Wahlergebnisse
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Was hat die Wahl entschieden?
Bei dieser Frage gehen die Meinungen weit auseinander. Der Politikwissenschaftler Gero Neugebauer erklärt den Absturz der SPD recht schlüssig damit, dass sie Erfolge - zum Beispiel in der Bildungspolitik - nicht ordentlich kommunizieren konnte. Andere Reizthemen habe die SPD schlicht zu spät erkannt, beispielsweise die Innere Sicherheit. "Es wird keine gute Opposition gewählt, sondern eine schlechte Regierung abgewählt", fasst Neugebauer zusammen.