Der landesweite Trend zeichnet sich auch in der Region rund um Düsseldorf ab: Die Wahlkreise in der Landeshauptstadt, dem Rhein-Kreis Neuss, Mönchengladbach, Kreis Viersen, Kreis Mettmann und Krefeld bleiben in CDU-Hand. Die Grünen verzeichnen in der Region starken Stimm-Zuwachs.
CDU gewinnt alle vier Wahlkreise in Düsseldorf
In der Landeshauptstadt hat die CDU alle vier Wahlkreise sowohl bei den Erst- als auch Zweitstimmen verteidigt - wenn auch teils deutlich knapper als bei der vergangenen Landtagswahl. "Die Leute haben uns das Vertrauen gegeben, wir haben fünf Jahre lang extrem gut gearbeitet und das werden wir auch weiter tun", sagt CDU-Kandidatin Angela Erwin. Sie hatte sich im Wahlkreis III ein besonders enges Rennen um die Wählerstimmen mit Stefan Engstfeld von den Grünen geliefert. Engstfeld verpasste mit zwei Prozentpunkten Differenz nur knapp das erste grüne Direktmandat in Düsseldorf.
Im Wahlkreis II gewann CDU-Kandidat Marco Schmitz mit nur vier Prozentpunkten vor SPD-Kandidat Oliver Schreiber. Die Grünen haben in großen Teilen Düsseldorfs die SPD als zweitstärkste Kraft abgelöst.
Dämpfer für SPD im Krefelder Süden
Der CDU-Sieg ist vor allem in Krefeld ein Dämpfer für die SPD: Gerade im Krefelder Süden hatte sich die Sozialdemokraten Chancen ausgerechnet, nachdem sie den Wahlkreis bei der vergangenen Wahl nur denkbar knapp mit 0,1 Prozent Rückstand verloren hatten. Trotz der Verluste sieht Direktkandidatin Katharina Nowak noch eine Möglichkeit zur Mehrheit im Landtag: "Man kann über viele Koalitionen sprechen, ich glaube, dass die Ampel im Bund einen guten Job macht und das durchaus auch gut in NRW hinbekommen könnte."
Wie in sämtlichen Wahlkreisen der Region muss die FDP auch in Krefeld eine Niederlage einstecken. "Wir waren Motor in der Landesregierung, das hat dem Land insgesamt gutgetan die letzten fünf Jahre, von daher ist das Ergebnis für uns sehr bitter", sagt Direktkandidat Daniel Dick.
Auch bei der letzten Wahl vor fünf Jahren gingen in unserer Region die meisten Stimmen flächendeckend an die CDU. Bei der Landtagswahl von 2012 waren weite Teile noch in SPD-Hand gewesen: Düsseldorf, Krefeld, Teile von Neuss und Mönchengladbach.
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Wahlergebnisse NRW 2022
Grünen-Kandidatin Mona Neubaur feiert in Düsseldorf
Am Düsseldorfer Rheinufer feierten die Grünen ihr bestes Wahlergebnis seit ihrem Einzug in den NRW-Landtag. Als bei der Wahlparty direkt neben dem Apollo-Theater kurz nach 18 Uhr die ersten Zahlen auf dem Bildschirm erschienen, war der Jubel riesengroß. Spitzenkandidatin Mona Neubaur blieb im ersten Moment still, legte fassungslos die Hände auf ihre Brust. Neubaur hat ihren Wahlkreis im Norden der Stadt. Sie sprach von einem großen Vertrauensvorschuss der Wähler.
Auch ihre Mönchengladbacher Grünen-Kollegin Lena Zingsheim-Zobel hatte Grund zum Jubeln. Sie zieht über die Liste in den Landtag ein und resümiert: "Dass wir mit einem starken Ergebnis rechnen können, war klar, aber dass es so gut ausfällt, ist natürlich überragend". Mit dem Sieg ihrer Mönchengladbacher Wahlkreise schaffen es auch die Christdemokraten Vanessa Odermatt und Jochen Klenner in den Landtag. "Der Südwahlkreis hier in der Stadt ist natürlich ein umkämpfter, wurde schon von der CDU und SPD gewonnen. Deswegen war mein Ziel in erster Linie, ihn zu gewinnen", sagt Odermatt. Obwohl die Mönchengladbacher SPD sogar mehr Stimmen als im NRW-Durchschnitt holte, zog keiner der Kandidaten in den Landtag ein.
Briefwahlauszählung in Messehalle
In vielen Städten der Region waren deutlich mehr Wahlhelfer für die Auszählung der Stimmen engagiert worden als bei der Landtagswahl vor fünf Jahren. Es war absehbar, dass die Zahl der Briefwähler vor allem wegen der Pandemie stark steigt. Allein in Düsseldorf hatte die Stadt rund 300 zusätzliche Wahlhelfer abgestellt und für die Auszählung eine Messehalle angemietet. Insgesamt waren dort 1000 Helferinnen und Helfer beteiligt, ausgezählt haben sie rund 122.000 Briefwahlstimmen aus der Landeshauptstadt.
Über die Wahlergebnisse und Reaktionen aus der Region haben wir um 22.30 Uhr im WDR-Fernsehen berichtet.
