Aus dem Landtag wird ein großes Fernsehstudio

Stand: 14.05.2022, 16:00 Uhr

Fast 1.000 Medienvertreter werden zur NRW-Wahl erwartet. Im Landtag laufen die letzten Vorbereitungen. Studios werden aufgebaut, Technik installiert. Ein Blick hinter die Kulissen.

Von Christian WolfChristian Wolf

Er ist das Objekt der Begierde an diesem Wochenende. Der Ort, um den sich alles dreht, in den alle rein wollen: der NRW-Landtag in Düsseldorf. Denn wenn am Sonntag rund 13 Millionen Menschen ihre Stimme abgeben können, wird eigentlich "nur" darüber entschieden, welche Kandidatinnen und Kandidaten künftig im Parlament sitzen. Alles andere - die neue Regierungskoalition und der dazu passende Ministerpräsident - ergibt sich daraus.

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Fast 1.000 Medienvertreter erwartet

Doch bevor die neu gewählten Abgeordneten ihren künftigen Arbeitsplatz in Anspruch nehmen können, muss das "hohe Haus" erst einmal einen gewaltigen Medienrummel überstehen. Denn die Landtagswahl im bevölkerungsreichsten Bundesland, die auch gerne als "kleine Bundestagswahl" bezeichnet wird, zieht ein gewaltiges Interesse auf sich. Fast 1.000 Medienvertreter werden am Sonntag im Parlament erwartet.

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Sie arbeiten für regionale und überregionale Medien: Presse, Tages- und Wochenzeitungen, Magazine, TV- und Radiosender, Nachrichten- und Bild-Agenturen, Social-Media-Redaktionen und Blogs. Die meisten von ihnen kommen aus NRW und ganz Deutschland. Doch auch internationale Medien haben sich nach Angaben des Landtages angemeldet - unter anderem aus Frankreich, Österreich, Tschechien und Japan.

Landtag wird für die Wahl zum Pressezentrum

Damit alle reibungslos arbeiten können, wird aus dem Landtag kurzerhand eine Art Pressezentrum. Am Samstag laufen dafür die letzten Vorbereitungen. Während draußen bei strahlendem Sonnenschein die Passanten am Rhein entlangspazieren, herrscht nur ein paar Meter weiter im Landtag ein wuseliges Treiben. Kameras werden aufgebaut, Scheinwerfer positioniert und Kabel verlegt. Am Ende sollen es um die 30 Kilometer sein.

Die große Empfangshalle, in der sich sonst die Abgeordneten und Mitarbeiter aufhalten, ist nicht wiederzuerkennen. Alle großen TV-Sender haben temporäre Studios aufgebaut. Am Sonntagabend werden von dort die ersten Prognosen und Hochrechnungen präsentiert und die Vertreter der Parteien müssen Rede und Antwort stehen. Am Samstag haben hier noch Techniker das Sagen. An der Ausrüstung wird letzte Hand angelegt und die ersten Proben laufen, damit am Sonntag im Fernsehen dann alles perfekt aussieht.

Sektgläser stehen bereit

Doch der Landtag wurde nicht komplett von Pressevertretern übernommen. Die fünf Fraktionen, die bislang im Parlament vertreten waren, bereiten sich ebenfalls auf den Wahlabend vor. Bei manchen sind Stehtische und Getränkebars aufgebaut. Für den Fall, dass es etwas zu feiern gibt, stehen Sektgläser bereit.

Nur an einem Ort herrscht an diesem Samstag eine bedächtige Stille: im Plenarsaal, wo sonst die Landtagssitzungen stattfinden. Aufbauarbeiten sind nicht nötig. Der Saal bleibt so, wie er ist. Doch auch dort wird am Sonntag was los sein. Denn der ehrwürdige Plenarsaal wird am Wahltag schreibenden und fotografierenden Journalisten als Pressezentrum zur Verfügung gestellt.

Landtag schnell wieder im üblichen Gewand

Wenn am Sonntagabend dann die letzte Wahlsendung vorbei ist und alle Artikel geschrieben sind, wird der Landtag dann schnell wieder für seine eigentliche Funktion umgebaut. Denn schon am 1. Juni steht die erste Sitzung mit den neuen Abgeordneten an.