Land und Handwerk werben fürs Gassparen

Stand: 04.08.2022, 15:50 Uhr

Wenn der Handwerker ohnehin gerade im Haus ist, soll er künftig gleich Tipps zum Energiesparen dalassen. Die Landesregierung und das Handwerk in NRW wollen so den Gasverbrauch senken.

Von Rainer Striewski

Wie können Verbraucherinnen und Verbraucher in der kalten Jahreszeit Energie sparen? Darüber haben am Donnerstag bei hochsommerlichen Temperaturen Landesregierung und das Handwerk in NRW im Wirtschaftsministerium beraten.

Handwerker geben Tipps zum Energiesparen

Etwa ein Drittel des Gasverbrauches entfällt nach Angaben der Landesregierung auf private Haushalte. "Deshalb wollen wir im Schulterschluss mit dem Handwerk die Aufmerksamkeit der Bürgerinnen und Bürger für das Energiesparen weiter erhöhen und es ihnen mit Tipps, Hinweisen und Beispielen so leicht wie möglich machen", erklärte Energieministerin Mona Neubaur (Grüne) nach dem Spitzengespräch.

Konkret bedeutet das: Handwerker wie Heizungsmonteure oder Schonsteinfeger sollen ihren Kunden beim nächsten Besuch Tipps für eine optimale Heizungseinstellung oder die Isolation der Fenster geben. Ob und wie die Leistung von den Betrieben abgerechnet werden soll, blieb dabei erst einmal offen.

Prämien fürs Energiesparen

In einer gemeinsamen Erklärung unter dem Motto "NRW spart Energie" listen Landesregierung und Handwerk sieben Punkte auf, die zu mehr Energie- und Ressourcen-Effizienz führen sollen. So sollen die Beratungsangebote der Handwerksbetriebe ausgebaut sowie für mehr Tempo bei Planungs- und Genehmigungsverfahren gesorgt werden.

Für das Handwerk soll zudem eine Fachkräfteoffensive gestartet und die duale Ausbildung gestärkt werden. Ferner sollen niedrigschwellige Förderstrukturen geschaffen werden, etwa auch Prämien fürs Energiesparen.

"Wir müssen jetzt die Kräfte bündeln, um den Verbrauch von Energie und insbesondere Gas in privaten Haushalten zu reduzieren", betonte Andreas Ehlert, Präsident vom Interessenverband "Handwerk NRW". Es gelte, eine drohende Energiekrise abzuwenden und gleichzeitig eine Energiewende zu gestalten, ergänzte Berthold Schröder, Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertages.