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Was Corona angeht, wirkt Dänemark wie das gelobte Land. Unser Nachbarland hat die Beschränkungen des öffentlichen Lebens aufgehoben. Maßnahmen wie Maske tragen, Abstand halten oder Impfnachweise gehören dort der Vergangenheit an. Möglich gemacht hat es eine sehr hohe Impfbereitschaft der Bevölkerung.
"Ich habe das Gefühl, dass die Dänen viel geschlossener sind, viel solidarischer miteinander umgehen und die Maßnahmen viel besser akzeptiert haben als in Deutschland", sagte dazu im NDR Sandra Ciesek, Direktorin der Medizinischen Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt. Möglich gemacht hätte die Rückkehr zu einer neuen Alltags-Normalität in Dänemark eine besonders hohe Impfquote von rund 86 Prozent bei allen Über-Zwölf-Jährigen mit mindestens einer Impfdosis.
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RKI-Impfziele noch nicht erreicht

Soweit ist Deutschland noch lange nicht, auch weil die Impfbereitschaft stagniert. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat Impfziele definiert, die bereits an die ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus angepasst sind. Demnach müssten laut der RKI-Impfempfehlung 85 Prozent der Ü18-Jährige und 90 Prozent der Ü60-Jährigen vollständig geimpft sein.
Die Situation in Deutschland sieht allerdings aktuell (Stand: 16.09.2021) so aus: 69 Prozent der Ü18-Jährigen und 85,8 Prozent der Ü60-Jährigen sind einmal geimpft. Vollständig geimpft sind erst 62,7 Prozent der Bevölkerung.
Impfziele auch in NRW noch nicht erreicht
Auch NRW hinkt noch hinterher. 82,7 Prozent der Menschen über 18 Jahre sind hier mindestens einmal geimpft. Bei den über 60-Jährigen sind 89,5 einmal geimpft. Insgesamt haben in NRW bisher rund 71 Prozent der Menschen eine Erst-Impfung erhalten. Vollständig geimpft sind sogar erst 65,5 Prozent aller Menschen in NRW. Da fehlt also noch ein gutes Stück auf dem Weg zurück in die Normalität. (Stand 16.09.2021)
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Spürbare Entspannung in Sicht
Deutschlandweit deuten Berechnungen des Robert Koch-Instituts immerhin darauf hin, dass im Winter eine spürbare Entspannung in Deutschland - besonders auf den Intensivstationen - eintreten sollte. "Das ist ein Faktor,der sich auf jeden Fall zu unserem Vorteil auswirken sollte", sagte auch Antje Sieb aus der WDR-Wissenschaftsredaktion im "Quarks Radio" am Donnerstag.
Sie erinnerte aber zugleich an die Delta-Variante, die sich deutlich effektiver ausbreiten kann: "Da sind jetzt im Vergleich zum letzten Herbst Faktoren im Spiel, die sich deutlich positiv auswirken, aber auch welche, die sich negativ auswirken."
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Party in Münster ein Musterbeispiel
Wie wichtig die Impfbereitschaft in der Bevölkerung ist, zeigt das Beispiel Münster. Dort haben sich bei einer Party mit 380 Gästen in einem Club mindestens 83 mit dem Coronavirus infiziert. Es galt die 2G-Regel, also nur geimpfte oder genesene Menschen hatten Zutritt. Nach aktuellen Erkenntnissen litten die Erkrankten nur unter milden Symptomen.
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Das zeigt, Impfdurchbrüche - also Infektionen bei doppelt Geimpften - kommen zwar vor, die Betroffenen erkranken aber nicht schwer. Das Coronavirus ist nicht aus der Welt und wird es auch in absehbarer Zukunft nicht sein. Ob die deutsche Bevölkerung bald wieder einen halbwegs normalen Alltag haben wird, hängt folgerichtig von der Impfquote ab.
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Vor diesem Hintergrund und einem konstanten R-Wert unter 1 - was bedeutet, ein Mensch steckt nicht mehr als einen anderen an - wäre die Pandemie weitgehend unter Kontrolle. Und ein Stück Normalität im Alltag wäre auch zurück.