Kostal baut massiv Stellen ab

Stand: 23.06.2022, 10:30 Uhr

Kostal will die Automobil-Elektrik-Produktion in Lüdenscheid, Halver und Meinerzhagen aufgeben. Die IG Metall rechnet damit,  dass an die 900 Arbeitsplätze betroffen sind.

Von Corina Wegler

Die Kostal Automobil Elektrik plant, die Produktion in Südwestfalen bis Ende 2024 auslaufen zu lassen. Das sei nötig, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, heißt es von der Unternehmensleitung. Künftig soll an kostengünstigeren Standorten produziert werden. Wo genau, steht noch nicht fest.

Riesen-Gefahr für die Region

Für Südwestfalen sind die Pläne der Kostal-Gruppe ein Schock: "Das ist ein weiteres Teil im Horror-Puzzle des Märkischen Kreises", sagte IG Metall-Bevollmächtigter Fabian Ferber mit Blick auf die Riesen-Probleme durch die Sperrung der A 45. Die Region sei gefährdet, komplett abgehängt zu werden.

Ferber zieht Vergleiche zur US-Stadt Detroit, die in den 20er Jahren reichste Stadt der USA war und dann mit dem Niedergang der Automobilindustrie zum Sinnbild des Verlierers wurde. "Kostal hängt noch nicht einmal an der Verbrenner-Technik. Da kommt noch viel auf uns zu", so der Gewerkschafter.

Betriebsbedingte Kündigungen wahrscheinlich

Die IG Metall geht davon aus, dass die Kostal-Gruppe bis zu 150 Stellen in der Verwaltung nach Ungarn verlagert. Dort hat der Automobilzulieferer vor kurzem ein Werk eröffnet. Insgesamt gehören 46 Standorte in 20 Ländern zur Kostal-Gruppe.

Ein großer Teil der Stellen in Lüdenscheid, Halver und Meinerzhagen soll über Freiwilligen- und Vorruhestandsprogramme abgebaut werden. Nach Einschätzung der Gewerkschaft wird es aber auch betriebsbedingte Kündigungen geben, wenn Kostal an den Plänen festhält.  

Wir berichten über dieses Thema am 23.06.2022 auch in der Lokalzeit Südwestfalen im Fernsehen und im Radio auf WDR2.