In der Sixtinischen Kapelle im Vatikan haben 133 Kardinäle den neuen Papst gewählt. Das Konklave folgte den seit Jahrhunderten geltenden Ritualen. Ein Rückblick auf kuriose Ereignisse der vergangenen Papstwahlen.
Die längste Papstwahl war im 13. Jahrhundert
Bei den letzten zehn Konklaven wurden die Kardinäle sich schnell einig: Sie haben einen neuen Papst im Schnitt nach drei Tagen gewählt. Das war nicht immer so: Im 13. Jahrhundert hat ein Konklave mehr als zwei Jahre gedauert. 1268 haben sich die Kardinäle zurückgezogen und erst 1.005 Tage später war ein neuer Papst gewählt. Die Kardinäle bekamen irgendwann sogar nur noch Wasser und Brot, um sie zu einer Entscheidung zu drängen. Die Wahl fiel damals auf den Erzdiakon von Lüttich, Teobaldo Visconti, der gar nicht anwesend war. Bis er dann endlich als der neue Papst Gregor X. in Rom war und sein Amt antreten konnte, ist nochmal ein halbes Jahr vergangen.
Schlechtes Essen und eine unhygienische Unterkunft
Mehr als Brot und Wasser gab es 1903. Beim Konklave damals war aber die Suppe verdorben. Sie wurde in einem alten Kupfertopf gekocht, der mit Grünspan überzogen war. Danach hatten die Kardinäle eine Lebensmittelvergiftung.
Schlimmer aber waren die Umstände noch 1241. Die Kardinäle haben beim damaligen Konklave über die Umstände geklagt: Hitze und Gestank machten ihnen zu schaffen. Ein Kardinal starb sogar. Anschließend soll ein Kardinal die miserablen hygienischen Bedingungen in einem Brief so beschrieben haben: "Durch die Ritzen in der Decke tropften die Exkremente der Wächter als eine stinkende Jauche." Der gewählte Papst Colestin IV. starb schon nach 17 Tagen. Er war offenbar von den Umständen seiner Wahl extrem geschwächt.
Vatikan hat Kardinäle jünger gemacht
Aktuell ist beim Konklave ein Kardinal dabei, der eigentlich gar nicht dabei sein dürfte. Bei Philippe Ouédraogo, emeritierter Erzbischof von Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso, wurde dafür nachträglich das Geburtsdatum geändert.
In der aktuellen Ausgabe des Päpstlichen Jahrbuchs wurde der entsprechende Eintrag vom 4. Januar 1945 auf den 31. Dezember 1945 geändert. Damit ist der Kardinal Ouédraogo zur Zeit des Konklaves noch 79 Jahre alt - und darf den Papst wählen. Das darf man nämlich nur, wenn man noch unter 80 Jahre alt ist. Möglich war die Änderung, weil Ouédraogo keine Geburtsurkunde hat.
Auch das Geburtsdatum von John Njue, emeritierter Erzbischof von Nairobi in Kenia, wurde vorverlegt - um ganze zwei Jahre. Njue ist aber aus Krankheitsgründen nicht zum Konklave angereist.
Unsere Quellen:
- domradio.de
- tagesschau.de
- br.de