Stichwahlen in Köln und Leverkusen

Stand: 14.09.2020, 00:59 Uhr

Hier gibt es Informationen zu den Kommunalwahlen in Köln und Umgebung.

In Köln läuft es auf Stichwahl hinaus - Grüne im Rat vorne

Henriette Reker liegt mit 45,1 Prozent der Stimmen vorne, verfehlte damit aber die absolute Mehrheit klar.

SPD-Kandidat Andreas Kossiski gewann zwar nur 26,8 % der Stimmen. Er gibt sich aber kämpferisch. Köln wolle den Wechsel, sagte er am Wahlabend. Reker nahm es sportlich. Sie wolle Wahlen gewinnen, nicht Umfragen, sagte sie dem WDR. Bis zur Stichwahl sollen in Köln die Koaltionsverhandlungen für den Rat ruhen. Die Grünen sind erstmals in ihrer Geschichte stärkste Kraft geworden. Sie wollen zunächst den Wahlkampf Rekers unterstützen und dann in 14 Tagen zu Koalitionsverhandelungen einladen. Zunächst mit der CDU und dann mit weiteren Parteien.

Briefwahlzentrum

Ein Blick in eine Halle des Briefwahlzentrums in Köln.

Auch in Leverkusen geht es in die Stichwahl

In Leverkusen wird es ebenfalls eine Stichwahl geben, und zwar zwischen den Kandidaten Frank Schönberger (CDU) und Uwe Richrath (SPD). Richrath liegt mit 46,1 Prozent deutlich vor seinem Herausforderer Frank Schönberger, der auf 23,4 Prozent der Stimmen kam.

Eine Stichwahl wird durchgeführt, wenn ein Kandidat weniger als 50 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen kann. Dann werden die Wählerinnen und Wähler erneut gebeten, ihre Stimme abzugeben. In der Regel finden die Stichwahlen zwei Wochen nach dem ersten Wahlgang statt. Die Stichwahl in Köln wäre am 27. September.

Bergisch Gladbach: Frank Stein zum Bürgermeister gewählt

In Bergisch-Gladbach wurde die Wahl um das Bürgermeisteramt bereits in der ersten Runde entschieden. Der gemeinsam Kandidat von SPD, Grüne und FDP kam auf Anhieb auf über 50 Prozent der Stimmen. Auch das Ampelbündnis kann im Stadtrat mit einer absoluten Mehrheit rechnen.

Rhein-Sieg-Kreis: Amtierender Landrat bestätigt - SPD liegt über Landesschnitt

Der amtierende Landrat Sebastian Schuster (CDU) ist wiedergewählt. Aber auch sein Gegenkandidat von der SPD ist trotz der Niederlage zufrieden. Immerhin schaffte Denis Waldästl mit knapp 30 Prozent ein Ergebnis, das über dem Landestrend liegt. Er selbst will sich im Kreistag weiter einsetzen.

Stichwahl auch in Troisdorf, Hennef und Lohmar

Auch in Troisdorf wird es zu einer Stichwahl für das Bürgermeisteramt kommen. CDU-Kandidat Alexander Biber erreichte 42,2 Prozent der Stimmen, sein Kontrahent von der SPD, Frank Goossens, kam auf 30,3 Prozent. Die übrigen Stimmen gingen zum Großteil an den Kandidaten der Grünen. Bei der Stichwahl kommt es also darauf an, wie sich die grünen Wähler entscheiden werden.

In Hennef konnte der junge SPD-Kandidat 37,1 Prozent der Wähler für sich gewinnen. Somit wird er in zwei Wochen in die Stichwahl mit dem amtierenden Bürgermeister Klaus Papke (CDU) gehen, der 45,7 Prozent der Stimmen erreichte.

In Lohmar wird es eine Stichwahl geben: zwischen der Bürgermeisterkandidatin der Grünen, Claudia Wieja und dem CDU-Kandidaten Tim Salgert. Im Stadtrat sind die Grünen zweitstärkste Kraft nach der CDU mit 35,2 Prozent. Sie legen um mehr als 7 Prozentpunkte zu. Starke Verluste gab es bei der SPD in Lohmar. Sie erreichte nur 12,5 Prozent der Stimmen.

In Frechen steht ein Wahlkreis noch aus

In Frechen wird nach dem Tod eines Kandidaten in einem Wahlbezirk die Stimmabgabe für die Stadtratswahl verschoben. Die Ergebnisse der anderen Wahlen zum Landrat, zum Bürgermeister und zum Kreistag sind amtlich. Es ist auch nur der Wahlbezirk 18 im Stadtteil Bachem betroffen. Am Donnerstag (10.09.) war der Bewerber der Piraten für den Stadtrat verstorben, teilte die Stadt Frechen mit. In einem solchen Fall sieht das Wahlgesetz vor, die Wahl für den Stimmbezirk auszusetzen und einen neuen Termin anzusetzen.

Für den Posten des Oberbürgermeisters zieht die CDU-Kandidatin Susanne Stupp mit 41,1 Prozent in eine Stichwahl mit Carsten Peters von der SPD, auf den 20 Prozent der Stimmen entfielen.

Kuriose Wahl in Ruppichteroth

Etwas kurios ist die Bürgermeisterwahl in Ruppichteroth. Dort hat Bürgermeister Mario Loskill schon wieder keine Gegenkandidaten. Die Wähler konnten also nur mit ja oder nein stimmen. Für den Parteilosen votierten 87,2 Prozent.

Amtierende Bürgermeisterin in Wachtberg schafft Direktwahl nicht

Die amtierende Bürgermeisterin von Wachtberg, Renate Offergeld (SPD) hat ihre Wiederwahl nicht geschafft. Sie erreichte nur etwas mehr als 30 Prozent der Stimmen. Sie muss gegen einen starken CDU-Kandidaten in die Stichwahl. Das ist Jörg Schmidt, der mehr als 45 Prozent der Wählerstimmen erhalten hat.

Briefwahlansturm in Köln

Briefwahlzentrum

Ein Blick in eine Halle des Briefwahlzentrums in Köln.

Seit 15 Uhr am Sonntagnachmittag wurden im Kölner Briefwahlzentrum die Wahlunterlagen ausgewertet. Die Stadt musste für diese Kommunalwahl gleich zwei Hallen anmieten, um den Briefwahlansturm zu bewältigen. Das Kölner Zentrum ist das größte in ganz Nordrhein-Westfalen. 220.000 Stimmzettel waren allein hier eingegangen. Das waren fast doppelt so viele wie bei der Wahl 2014.

Lange Schlangen vor Wahllokalen in Köln

In den Wahllokalen war bis zum Sonntagabend unterschiedlich viel los. In Köln gab es vor allem um die Mittagszeit lange Schlangen, so etwa in den Wahllokalen in Junkersdorf, der Südstadt, oder in Nippes. Am Vormittag gab die noch amtierende Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker ihre Stimme ab.

Unterschiedliche Wahlbeteiligung in den einzelnen Wahllokalen

Vor allem am Morgen waren die Wahllokale in Leverkusen noch relativ leer. Am späteren Vormittag füllte es sich laufend. Auch im Rhein-Erft-Kreis war es unterschiedlich voll. So mussten in Hürth Wähler 20 Minuten lang warten. In Frechen kamen die Wähler und Wählerinnen in Wellen.

Kaum Schlangen im Rheinisch-Bergischen Kreis

Wahllokal in Kürten Biesfeld

Kaum Betrieb im Wahllokal in Kürten Biesfeld am Vormittag

Im Rheinisch-Bergischen Kreis verlief die Wahl relativ ruhig, vor den Wahllokalen war wenig los. So war am Nachmittag kaum Betrieb vor den Bergisch Gladbacher Wahllokalen. Auch hier haben viele Wählerinnen und Wähler auf Briefwahl gesetzt. 2000 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer zählten die Stimmen aus.