Gefährliche Geierschildkröte entdeckt – Exot ist Gefahr für Haustiere | Kurzvideo

00:33 Min. Verfügbar bis 10.05.2027

Gefährliche Geierschildkröte in Kanal entdeckt

Stand: 10.05.2025, 15:04 Uhr

Im Schleswig-Holsteinischen Kellinghusen wurde eine gefährliche Geierschildkröte entdeckt. Mit ihrem Kiefer kann sie Finger zerbeißen und sie kann gefährlich für Vögel und kleine Haustiere werden.

Bei Reinigungsarbeiten in einem Kanal in Kellinghusen in Schleswig-Holstein ist eine außergewöhnliche Schildkröte gefunden worden. Das Tier, eine zwölf Kilogramm schwere Geierschildkröte, kam während einer Schachtreinigung im Fluss Stör zum Vorschein.

Der Stationsleiter des Wildtier- und Artenschutzzentrums in Sparrieshoop, Christian Erdmann, nahm die Schildkröte in seine Obhut und gab ihr den Namen „Gabi“. Weil es ein bundesweites Halteverbot für diese gefährlichen Schildkröten gibt, ist unklar, wie das Tier in den Kanal gelangt ist.

Finger für Geierschildkröte wie Salzstangen

Geierschildkröten stammen ursprünglich aus den USA und gelten als äußerst gefährlich. Laut dem Zoo Basel ist der Kiefer dieser Schildkröte beeindruckend stark: Sie kann sogar einen Besenstiel zerbeißen. Auch ein menschlicher Finger ist für die Schildkröte wie eine Salzstange. Für Vögel und kleine Haustiere besteht also Gefahr.

Die Polizei warnt daher ausdrücklich vor dem Umgang, da sie bei Bedrohung aggressiv werden kann. Bereits im vergangenen Jahr wurde eine ähnliche Schildkröte in Baden-Württemberg gefunden.

"Gabi" findet vorerst neues Zuhause in einer Wildtierstation

Die Schildkröte „Gabi“ lebt jetzt in einem gesicherten Teichgehege für exotische Wasserschildkröten in einer norddeutschen Wildtierstation. Christian Erdmann vermutet, dass das Tier schon lange in der Stör lebt, da dort reichlich Nahrung vorhanden ist. Zu ihrer Ernährung zählen Fische, Krebse, Schnecken und Enten.

"Gabi" befindet sich in einem guten Gesundheitszustand und wird nun artgerecht versorgt. Geierschildkröten können bis zu 100 Kilogramm schwer werden und wirken mit ihrem höckerigen Panzer, den Hautanhängen am Kopf und dem krokodilartigen Schwanz wie Relikte aus der Urzeit.

Warnung vor illegalem Tierhandel und Exoten in Deutschland

Der Fund in Kellinghusen zeigt erneut das Problem von illegalem Tierhandel und dem Umgang mit exotischen Tieren. Die Polizei warnt vor den Risiken, die von solchen gefährlichen Schildkröten ausgehen, insbesondere, wenn sie ausgesetzt oder unkontrolliert gehalten werden. Die Suche nach einem geeigneten Zoo, der "Gabi" dauerhaft aufnehmen kann, läuft bereits.

Quellen: